Exmouth
Mit Exmouth sind wir am nördlichsten Punkt unseres Roadtrips angekommen. Über Exmouth könnte man ein ganzes Buch schreiben, so vieles gibt es hier zu sehen. Ich versuche mich kurz zu halten und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Von unserer letzten Etappe, der Coral Bay, sind es nach Exmouth gerade einmal 150 km. Für australische Verhältnisse ist das ein Katzensprung und eigentlich kaum der Rede wert. Warum fährt man eigentlich nach Exmouth bzw. was gibt es hier überhaupt zu sehen? Die 2200 Einwohner große Stadt liegt auf der Nordseite der Halbinsel North West Cape. Auf der Ostseite der Halbinsel befindet sich der Cape Range Nationalpark und das der Küste vorgelagerte Ningaloo Reef.

Auf dem Highway nach Exmouth
Exmouth bietet sich daher zum einen als erste Anlaufstelle an, um den Nationalpark sowie das Ningaloo Reef zu besuchen. Dementsprechend war unsere erste Aktivität einen Stellplatz innerhalb Nationalparks zu buchen. Leichter gesagt als getan. Bei unserer Ankunft waren alle Campsites im Nationalpark ausgebucht, so dass wir zunächst für drei Nächte außerhalb des Parks unterkommen mussten. Das war aber nur halb so wild. In Exmouth sowie direkt vor dem Nationalpark stehen mehrere Campingplätze zur Verfügung. Wir haben uns dazu entschlossen eine Nacht in Exmouth auf dem RAC Exmouth Cape Holiday Park* und zwei Nächte im Yardie Homestead Campside direkt vor dem Nationalpark zu verbringen. Dadurch konnten wir Tagesausflüge mit einer äußerst geringen Anreisezeit in den Nationalpark zu unternehmen.
Charles Knife Canyon
Bereits auf dem Weg nach Exmouth kommt man an dem Charles Knife Canyon vorbei. Knapp 24 km südlich von Exmouth biegt man links auf die Charles Knife Road ab und folgt dieser ca. weitere 15 km. Je nachdem mit welchem Fahrzeug man unterwegs ist kommt man auf der Dirt Road etwas weiter oder kürzer. Ich denke geübte Fahrer kommen bei guten Wetterverhältnissen mit einem 2WD relativ weit. Wir hatten unseren Camper irgendwann abgestellt und sind die letzten 3 km zu Fuß gelaufen. Nach dem ganzen Gefahre auf unserem Roadtrip war das eine angenehme Abwechslung für uns. Entlang der Charles Knife Road finden sich mehrere Lookouts mit einer grandiosen Aussicht über den Canyon bis hin zum indischen Ozean. Wir können einen Abstecher in den Canyon nur empfehlen. Der Ausflug ist bis auf die Spritkosten kostenlos und Touristenmassen finden sich hier kaum.

Charles Knife Canyon
Staircase to the moon
Während unseres ersten Exmouth Aufenthaltes hatten wir das Glück genau zum Zeitpunkt eines ganz besonderen Naturspektakels, dem „Staircase to the moon“, vor Ort sein. Gerade Sechs mal im Jahr 2019 gab es die Situation, dass der Vollmond über dem Watt an der Küste in West Australien aufgeht. Sobald der Mond am Horizont erscheint, wird das Mondlicht in dem seichten Wasser reflektiert, so dass es den Anschein hat eine Treppe würde zum Mond hinauf ragen. Exmouth ist einer der Orte an der westaustralischen Küste, der einen guten Blick auf dieses Naturereignis bietet. Wichtig, wer das Schauspiel fotografieren möchte, sollte nicht wie ich sein Stativ vergessen. Die Stimmung so einzufangen wie sie tatsächlich vor Ort war, stellte sich ohne Stativ wirklich als Herausforderung dar. Naja, immerhin konnte ich ein paar brauchbare Schnappschüsse einfangen.

Mondaufgang in Exmouth
The Beach Shack – Beach Bar
Auf dem Weg zum Nationalpark kommt man mit einem kleinen Umweg an The Beach Shack, einer kleinen Coffee Bar vorbei. Die kleine süße Bar liegt kurz vor dem Navy Pier direkt am Bundegi Beach in der Nähe des Kommunikationsstützpunktes des Militärs und sollte keinesfalls ausgelassen werden. Die Mädels, die die Bar betreiben bieten verschiedenes Gebäck und Kuchen sowie eine große Auswahl an Kaffeeköstlichkeiten an.

The Beach Shack
Cape Range Nationalpark
Der Cape Range Nationalpark ist ein ca. 500 km2 großer Nationalpark direkt an der Küste zum Ningaloo Marine Park und nur 40 Kilometer von Exmouth entfernt. Neben einzigartiger Traumstrände besticht der trockene Nationalpark vor allem durch die vielen Schluchten aus Sandstein und dem weiten Buschland mit direkter Angrenzung zum UNESCO Weltnaturerbe, dem Ningaloo Reef. Mitten durch diesen einzigartigen Nationalpark führt eine zweispurige asphaltierte Straße vom Vlamingh Head Leuchtturm im Norden bis hin zum Yardie Creek, der den Park zumindest für 2WD Campervans im Süden begrenzt. Mit einem 4WD ist es problemlos möglich die Flussmündung des Yardie Creeks zu passieren und weiter auf einer Dirt Road Richtung Ningaloo zu fahren. Wir haben unsere Ausflüge somit auf die ca. 50 km lange Strecke zwischen dem Eingang des Nationalparks und dem Yardie Creek beschränkt.

Vlamingh Head Lighthouse

Känguru im Cape Range Nationalpark

Känguru im Cape Range Nationalpark
Besonders beeindruckend waren für uns die vielen weißen Strände mit türkisfarbenen und kristallklarem Wasser. Durch die geringe Entfernung zum Ningaloo Reef sind die Strände perfekt zum Schnorcheln geeignet. Unser Favorit unter den unzähligen Stränden war die Turquoise Bay. Wie der Name schon vermuten lässt war hier der Strand besonders schön und extrem gut zum Schnorcheln geeignet, so dass wir ganze drei Tage weitgehend an diesem Strand verbrachten. Riffhaie, Delfine, Schildkröten und Blaupunktrochen sind nur eine kleine Auswahl der Artenvielfalt, die es hier durch die Korallen treibt. Ein wirklich unglaublich schöner Ort zum Schnorcheln und das in absoluter Schwimmweite zum Strand.

Turquoise Bay

Blaupunktrochen im Ningaloo Reef
Campen im Nationalpark
Im Nationalpark werden auf mehreren Campingplätzen eigentlich relativ viele Stellplätze angeboten. Jedoch sind diese in der Hochsaison meistens super schnell vergriffen. Nicht umsonst muss ein Stellplatz zuvor online auf der Seite des Nationalparks (https://parks.dpaw.wa.gov.au/park-stay) gebucht werden. Zur Auswahl stehen nachfolgende Campsites:
- Neds Camp
- Mesa Camp
- Tulki Beach
- Oyster Stacks
- North Mandu
- Sal Salis Ningaloo Reef
- Kurrajong
- North Kurrajong
- Bungarra
- Osprey Bay
- Yardie Creek
- One K
- Boat Harbour
Am besten sucht man sich einen Campsite danach aus, was man tagsüber für Aktivitäten ausüben möchte. Für Wanderungen macht es zum Beispiel Sinn, auf dem Yardie Creek Campsite zu campieren. Wer hauptsächlich Schnorcheln möchte, findet am besten einen Stellplatz auf dem Oyster Stacks Campsite.

Kurrajong Campside
Nachdem wir zwei Nächte auf dem Yardie Homestead und eine Nacht auf dem RAC Exmouth Cape Holiday Park* außerhalb des Nationalparks geschlafen haben, konnten wir endlich unseren Stellplatz auf dem Kurrajong Campsite beziehen. Der Stellplatz liegt nur wenige Meter vom Strand entfernt und bietet eine tolle Aussicht auf das Ningaloo Riff. Einzig Bäume, die etwas Schatten spenden, sucht man hier, wie auf fast allen Campsides in dem Nationalpark, vergebens. Strom und Waschräume werden auf den Campsites innerhalb des Nationalparks nicht angeboten, lediglich Buschtoiletten stehen zur Verfügung. Der einzige Dumpoint, zum Entleeren der chemischen Toiletten, befindet sich am Milyering Visitor Centre.

Milchstraße über dem Yardie Homestead Campside
Milchstraße im Cape Range Nationalpark
Neben den Schnorchel- und Wanderaktivitäten bietet der Nationalpark vor allem auch für Fotografen mehrere Highlights. Nachmittags tümmeln sich einige Kängurus am Straßenrand, die sich perfekt für einen Schnappschuss in Pose bringen. Sobald die Sonne am Horizont verschwindet, dauert es nicht mehr lange bis sich die Milchstraße von ihrer schönsten Seite zeigt. Normalerweise ist der ideale Zeitpunkt zum Milchstraße fotografieren bei Neumond. Leider hatten wir während unserer Anwesenheit Vollmond, so dass ich zwischen Sonnenuntergang und Mondaufgang nur ein kleines Zeitfenster hatte um die Milchstraße zu fotografieren. Es ist wirklich verrückt wie schnell die Sonne am Horizont verschwindet und es anschließend ruckzuck unglaublich dunkel wird. Bis auf die Campingplatz Bewohner gibt es nirgendwo Störlichter, die das Fotografieren des Sternenhimmels erschweren oder vielleicht sogar unmöglich machen. Schon mit bloßem Auge konnte man die Milchstraße erkennen, also schienen die Voraussetzungen für die Astrofotografie perfekt zu sein! Also versuchte ich mein Glück und knipste drauf los. Direkt unter dem Zentrum der Milchstraße ist der Saturn zu sehen. Es ist wirklich faszinierend so einen klaren und schönen Sternenhimmel in live zu sehen. Wie ich die Milchstraße fotografiere, habe ich in diesem Artikel aufgeschrieben.

Milchstraße im Cape Range Nationalpark

Milchstraße über dem Kurrajong Campside
Habt ihr Fragen zu unserem Trip nach Exmouth? Dann zögert nicht einen Kommentar zu verfassen. 😉
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2 Comments
Hallo Christoph,
bei meiner Recherche, ob wir den Cape Range Nationalpark mit einem 2wd erkunden, bin ich auf deinen Blog gestoßen. Als ich deine Route gesehen habe, war ich begeistert, da wir gerade die gleiche Reise machen mit genau den gleichen Spots. Wir sind aktuell in Coral Bay und genießen den unglaublichen Strand.
Lustigerweise hatten wir auch Regen in Perth und machen Rottnest Island deshalb zum Schluss. Wir sind sogar auch im Tribe Hotel untergebracht, wenn wir unseren Camper abgeben.? wir haben also viele Parallelen zu eurer Reise gefunden ☺️
Wir sind mit einem Britz Hitop unterwegs und ich wollte dich mal fragen, welche Campingplätze mit dem Campervan in Frage kommen. Sind alle Campingplätze bis zum Yardie Creek gut mit einem 2wd zu befahren?
Der Blog ist richtig informativ und sehr gut geschrieben.
Liebe Grüße Johannes
Hallo Johannes,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Das freut mich sehr, dass Dir mein Blog etwas helfen konnte. Der Strand in Coral Bay ist wirklich unglaublich schön. Genießt die Zeit dort. Wir wären in Coral Bay gerne etwas länger geblieben. 😉 Haha, das ist ja echt verrückt. Der Regen, das Tribe, da kommen Erinnerungen auf 😀
Mit Eurem Britz Hitop könnt ihr im Cape Range Nationalpark, mit Ausnahme des Yardie Creek, so gut wie alle Campingplätze anfahren. Die Straße durch den Yardie Creek könnt ihr nicht durchqueren. Hierzu ist ein 4WD nötig. Die Straße durch den Nationalpark hingegen ist eine zweispurige Asphaltstraße. Die Abzweigungen zu den Campingplätzen sind meistens Schotterpisten. Diese sind jedoch sehr kurz und gut befahrbar. Wir hatten mit unserem 2WD Campervan auf den Schotterpisten keine Probleme. Ich denke mit etwas Vorsicht beim Fahren kommt ihr über überall hin.
Vielen Dank für Dein Kompliment und Euch ganz viel Spaß auf Eurem Trip! ✌?
Liebe Grüße,
Christoph