Nur 70 km nördlich von Port Gregory, unserer vorherigen Station am Pink Lake, liegt der ca. 1.700 Einwohner große Ort Kalbarri. Für uns war Kalbarri eines der Highlights auf unserem Western Australia Roadtrip. Bekannt ist der kleine Ort vor allem durch den gleichnamigen Nationalpark, der direkt an den Ort Kalbarri angeschlossen ist. In Kalbarri gibt es dementsprechend viel zu sehen, zumindest wenn man auf landschaftliche Highlights steht. Auf dem Campingplatz Murchinson River Caravan Park konnten wir uns einen Stellplatz in erster Reihe zum Strand sichern. Der Stellplatz ist zwar direkt an der Straße, aber nachdem die Sonne untergegangen ist, ist hier kaum noch etwas los und somit nicht mit viel Verkehrslärm zu rechnen. Ich kann die drei Plätze in erster Reihe nur empfehlen, denn von dort lässt es sich ungestört jeden Abend den Sonnenuntergang genießen.
Der Kalbarri Nationalpark
Der 1,83 Quadratkilometer große Kalbarri Nationalpark bietet für jeden Outdoor-Liebhaber etwas. Angefangen mit der einzigartigen Küste mit spektakulären Klippen, einem tollen Strand, vielseitigen Schluchten mit tollen Aussichtsplattformen und dem Murchinson River, kommt man hier wirklich auf seine Kosten. Von der Küste bis weit ins Landesinnere reicht das Areal des Nationalparks. In Kalbarri und Umgebung kann man so ohne Problem mehrere Tage verweilen. Beim Betreten des Nationalparks ist eine Entrittsgebühr fällig. An dem Nationalpark Gate haben wir uns einen Holidaypass für 4 Wochen gekauft. Damit haben wir Zugang zu allen Nationalparks im Bundesland West Australien. Mehr zum dem Thema findet ihr hier.
Murchinson River
Mitten durch den Nationalpark schlängelt sich mit einer Länge von ca. 80 km der zweitlängste Fluss West Australiens. Durch die Sandsteinwände sucht sich der Murchinson River seinen Weg vorbei an Kalbarri in den indischen Ozean. Nur wenige Meter von der Hauptstraße Kalbarris entfernt bildet die Mündung des Murchinson River eine Art Lagune. Durch die schmale Abgrenzung zum Ozean ist die Lagune sehr mild und perfekt zum Baden und zum Stand Up Paddling.
Natures Window
Knapp 40 km östlich von Kalbarri entfernt liegt das nächste Highlight, das Natures Window. Mit dem Auto ist man in weniger als 40 Minuten vor Ort am Parkplatz dieser Sehenwürdigkeit. Von dort führt eine Treppe auf einen schmalen Weg direkt zu dieser skurrilen Steinformation. Durch dieses natürliche Fenster lässt es sich auf eine Schleife des Murchinson River blicken und mit etwas Glück kann man am Ufer des Murchinson River Kängurus beim Grasen beobachten. Ein wirklich sehenswerter Ausblick.
Direkt vom Natures Window startet der Rundwanderweg the Loop. Laut Beschilderung ist der Weg 8 km lang. Laut meinen GPS Aufzeichnung waren wir gute 10 km unterwegs. Was nun stimmt, kann ich nicht sagen, aber der Weg hat sich definitiv länger angefühlt als die angegebenen 8 km. Die GPS Aufzeichnung zum Download findet ihr auf der nachfolgenden Karte.
Bevor ihr diese Wanderung startet, solltet ihr neben reichlich Wasser im Gepäck und ausreichendem Sonnenschutz auch auf die Temperatur achten. Da in dieser Region zu unserer Reisezeit zeitweise über 40 Grad herrschen, starteten wir die Wanderung bereits um 6:30 Uhr. Zunächst gingen wir auf dem Plateau des Canyons über große Steinplatten, bevor uns der Pfad bergab zum Ufer des Murchinson River führte.
Der Weg ist gut ausgeschildert man lässt den Fluss immer auf der rechten Seite liegen, so dass man sich eigentlich kaum verlaufen kann. Im Sand entlang des Ufers sind überall Känguru Abdrücke zu sehen, allerdings hatten wir leider nicht das Glück ein Känguru aus der Nähe zu sehen. Ungefähr die Hälfte des Weges führt im Tal entlang des Flusses über das sandige Ufer aus Sand und Fels. Bevor wir nach knapp 3 Stunden zurück am Natures Window angekommen sind, mussten wir noch den letzten Anstieg bewältigen. Die Höhenmeter, die wir hinab ans Ufer gelaufen sind, müssen schließlich wieder aufgestiegen werden. Bei diesen Temperaturen und der Sonneneinstrahlung, ist dies wirklich anstrengend. Daher waren wir wirklich froh, dass wir frühzeitig aufgebrochen sind, denn in der Prallen Mittagssonne ist diese Wanderung keineswegs empfehlungswert. Aber trotz der Hitze und der lästigen Fliegen, die einen beständig verfolgten, hat sich die Anstrengung der Wanderung wirklich gelohnt und wir legen diese jedem ans Herz.
Auf dem Rückweg vom Natures Window machten wir halt an der Aussichtsplattform des Z-Bend. Hier sieht man an einer weiteren Schleife des Murchinson Rivers wie sich der Fluss durch die Landschaft arbeitet und einen schönen sandfarbenen Canyon hinterlässt. An dieser Aussichtsplattform ist im Vergleich zum Natures Window bedeutend weniger los. Wir sind während unseres Besuchs sogar die einzigen Touristen vor Ort gewesen.
Die Klippen von Kalbarri
Eines der Highlights in Kalbarri sind natürlich die atemberaubenden Klippen, die in der Brandung des indischen Ozeans stehen. Von mehreren Aussichtspunkten aus lassen sich diese gewaltigen blutroten Sandsteinkolosse betrachten. Mit etwas Glück lassen sich von dort sogar Wale, die an der Küste vorbeiziehen, beobachten. Direkt nach dem man Kalbarri mit dem Auto nach Süden verlässt, findet man auf der rechten Fahrbahnseite nach und nach die Ausfahrten zu den Lookouts. Über die erste Ausfahrt gelangt man zum bekanntesten Aussichtspunkt mit direktem Blick auf Kalbarri und die Klippen, dem Red Bluff. Blickt man von dort Richtung Kalbarri schaut man direkt über Jakes Point, dem angesagtesten Surf Spot Kalbarris, hinweg.
Die nächste Ausfahrt weiter entfernt von Kalbarri führt zum Mushroom Rock. Der Name ist eigentlich etwas spektakulärer als der eigentliche Felsen. Um an den Mushroom Rock zu gelangen, muss man dem ca. 2,5 km langen Mushroom Rock Nature Trail folgen. Dieser beginnt direkt am Parkplatz und ist gut beschildert. Etwas Trittfestigkeit ist von Nöten, jedoch ist der Weg nicht wirklich schwierig und eigentlich für jeden machbar. Die GPS Aufzeichnung gibt es wieder zum Download auf meinem Komoot Profil.
Unser nächstes Ziel war der Eagle Gorge Lookout. Auch von dort hat man einen faszinierenden Blick über die Klippen und den Ozean. Der südlichste und spektakulärste aller Lookouts ist der Island Rock Lookout. Von dort sieht man einen einsam in der Brandung stehenden Felsen vor den Klippen. Nicht weit davon entfernt hat man außerdem direkten Blick auf Natural Bridge, eine nicht weniger spektakuläre Steinformation.
Flughafen für Rundflüge – Scenic Flight
Der Anbieter Kalbarri Scenic Flights bietet unterschiedliche Rundflüge rund um Kalbarri und den Nationalpark an. Wir buchten uns vor Ort in Kalbarri die Tour „Murchinson River Gorges & Cliffs“. Die Flüge starten am Kalbarri Flughafen, der mitten im Nationalpark liegt. Um dorthin zu gelanden, fährt man Richtung Nationalparkeingang und biegt kurz vor der großen T-Kreuzung rechts ab. Von dort gelangt man direkt zum „Terminal“. Das Terminal ist eher eine kleine Hütte mit einem Wartebereich. Der Pilot holt hier die Flugpassagiere persönlich ab und begleitet sie zum Flugzeug.
Wir hatten Glück und hatten eine kleine 4-Sitzer Cessna für uns alleine. Zunächst flog uns Matt, unser Pilot, über den Busch vorbei an Z-Bend, dem Hawks Head bis zum Natures Window und dem Loop Trail bevor wir über den Gorges abdrehten und Richtung Klippen wendeten. Matt zeigte uns alle Hotspots und erzählte uns Vieles über das Leben in Kalbarri und den Busch. Von Oben konnten wir auch gut große gelbe Flächen sehen, die vor ca. 10 Jahren einem Buschfeuer zum Opfer gefallen sind. Als wir an den Klippen angekommen waren und über dem Ozean flogen, hatten wir noch die Möglichkeit ein paar schwimmende Wale entlang der Küste zu erspähen. Aus der kleinen Maschine hat man wirklich einen grandiosen Ausblick über den Ozean. Zunächst sind wir die Klippen Richtung Süden bis zur Natural Bridge geflogen, bevor wir über der rauen See einen Bogen geflogen sind und den Cliffs wieder Richtung Norden folgten und zurück zum Flughafen flogen. Der Rundflug dauerte ca. 45 Minuten und war wirklich ein tolles Erlebnis.
Pelikanfütterung in Kalbarri
Jeden Morgen kurz vor 9:00 Uhr findet am Pelikan Point, direkt am Strand, eine Pelikanfütterung statt. Ehrenamtliche füttern hier unentgeltlich diese faszinierenden Tiere. Natürlich handelt es sich hier um eine Touristenattraktion, weshalb ich mir das ganze Geschehen aus der Ferne angeschaut habe. Aber, wer einfach etwas früher an den Strand kommt, der kann den ein oder anderen Pelikan für sich alleine betrachten. Die Tiere sind bereits mehrere Stunden vor der eigentlichen Fütterung in der Lagune und warten auf ihr Frühstück. Es ist wirklich eine schöne Erfahrung die friedlichen Tiere so nah ohne großes Menschenaufkommen in einer ruhigen Atmosphäre erleben zu können.
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