Nach unserem Ausflug in die Österreicher Alpen hat es uns direkt im Anschluss noch mal in die deutschen Alpenregion verschlagen. Weitere 5 Tage haben wir uns für Berchtesgaden und Umgebung Zeit genommen. Meiner Meinung nach ist Berchtesgaden eines der schönsten Ausflugsziele im Süden Bayerns und somit leider auch einer der meist besuchten Orte im kompletten Freistaat. Neben dem Königsee und dem Watzmann bietet Berchtesgaden unglaublich viele Ausflug Highlights. Eigentlich hatte ich nach unserer Hüttentour eine Watzmann Überquerung auf dem Plan, jedoch spielte für diese doch nicht ganz unanstrengende Tour mein Knie nicht so richtig mit. Somit standen für mich keine großen und anstrengende Touren auf dem Programm. Auf Grund der aktuellen besonderen COVID-19 Situation und den daraus resultierenden Einschränkungen haben wir uns außerdem dazu entschlossen fernab von den Touristenströmen unsere Ausflüge zu planen – sofern dies überhaupt möglich ist. Immerhin wird der Königssee zur Hauptreisezeit pro Stunde von über 3000 Touristen besucht. Zum Glück sind wir schon einmal in den Genuss gekommen eine Schiffstour über den Königsee samt St. Bartholomä zu machen. Einzig der Obersee und die Eiskapelle an der Watzmann Ostwand standen noch auf unserer Bucketlist. Aber so ist es nun mal. Ich denke wir sind nicht das letzte mal hier gewesen. Weitere Hauptattraktionen wie das Kehlsteinhaus und eine Fahrt mit der Jennerbahn haben wir somit ebenfalls von unserem Plan gestrichen.
Tagestour zur Kneifelspitze
Wir starteten unsere erste Tour von Maria Gern aus. Das Tagesziel sollte die Kneifelspitze sein. Wir parkten unser Auto direkt an den gekennzeichneten Parkflächen an der Gerner Straße in der Nähe der Wallfahrtskirche. Der eigentliche Wanderweg beginnt direkt oberhalb der Wallfahrtskirche und geht schnurstracks den ersten Hang hinauf.
Die erste Abzweigung auf der rechten Seite führt zu Marxenhöhe, die einen wunderbaren Ausblick auf das Berchtesgadener Land gewährt. Danach halten wir uns zunächst rechts und gehen Richtung Kasperl. Kurz vor Kasperl lassen wir die Bauernhäuser zur Rechten liegen und biegen links ab in Richtung Kneifelspitze. Ab jetzt geht es in Serpentinen die letzten Höhenmeter zum Gipfel der Kneifelspitze. Am Ende der Tour befindet sich leicht unterhalb des Gipfelkreuzes der Biergarten der Paulshütte mit einem grandiosen Blick auf den Watzmann und Berchtesgaden. Abgestiegen sind wir den direkten Weg über Lauch und sparten uns somit den erneuten Umweg über die Marxenhöhe.
Zauberwald und Hintersee
Nicht weit von Berchtesgaden entfernt liegt unser zweites Ziel Ramsau. Das kleine Bergsteigerdorf bietet den perfekten Startpunkt für eine Tour nach und zum Hintersee. Zunächst geht es durch Ramsau vorbei an der berühmten Pfarrkirche St. Sebastian. Eines der beliebtesten Fotospots rund um Berchtesgaden.
Entlang des Flusses, der Ramsauer Ache, kommt man unweigerlich in den, durch ein Felssturz entstandenen, Zauberwald. Der in Ramsau noch ruhige Fluss wird, je weiter man in den Zauberwald kommt, immer wilder. Der naturbelassene Wald umschlingt die Wanderwege und die Ramsauer Ache und verleiht diesem Ort eine ganz besonderen Atmosphäre.
Der Fluss führt uns direkt zum Hintersee, einem weiteren Fotohighlight aus der Berchtesgadener Region. Entweder geht man rechts oder links herum, bevor man wieder zur gleichen Abzweigung zurück nach Ramsau gelangt. Geht man rechts herum gelangt man zur nördlichen Seite des Hintersees, von der man einen tollen Ausblick auf das Watzmann Massiv genießen kann.
Unsere Tour durch den Zauberwald findet ihr auf meinem Komoot Profil:
Tagestour zur Litzlalm
Am dritten Tag starteten wir erneut vom Hintersee. Nur dieses mal führte uns unsere Tour nach Österreich ins Pinzgau. Das Tagesziel war die Litzlalm (1.500 m), die nur wenige Kilometer hinter der Deutsch-Österreichischen Grenze liegt. Den Hintersee verlässt man Richtung Süd-Westen vorbei an der Nationalpark Berchtesgaden Infostelle und gelangt in das zunächst flache Klausbachtal. Auf den Schildern geht man am besten immer Richtung Hirschbichl. Auf dem Weg dort hin gehen wir über die Hängebrücke und kommen an zwei kleinen Almen vorbei. Der Bindalm und der Möserkaser Alm.
Perfekt gelegen mit ständigen Blick auf den Hochkalter bekommt man hier leckere Spezialitäten direkt von der Sennerin. Wer es weniger touristisch und dafür urtümlich mag, sollte in einen dieser beiden Almen einkehren. Am Hirschbichl sind schnell alle Plätze von den Bustouristen belegt. Gestärkt mit einer Brotzeit ging es für uns dann weiter am Hischbichl vorbei. Kurz vor der Ankunft passiert man die Grenze zu Österreich. Jetzt sind es nur noch eine Stunde, bis wir die Litzlalm erreichen. Nach dem wir die Grenze passiert haben, halten wir uns Rechts und folgen dem Hirschbichl Pass bis zur Kreuzung Hufnagel. Von dort gehen wir uns links die letzten Meter bis zur Alm. Oben angekommen wird man von einem filmreifen Panorama in die Berchtesgadener Bergwelt belohnt. Der Rückweg ist identisch mit dem Aufstieg. Für diese Wanderung sind wir ziemlich früh aufgestanden und sind schon gegen 6.30 Uhr losgelaufen. Da man auch mit dem Bus an den Hirschbischl fahren kann, ist diese Strecke natürlich ein beliebtes Ausflugsziel und daher ab dem späten Vormittag entsprechend voll. Da wir aber so früh unterwegs waren, konnten wir den Aufstieg fast für uns allein genießen.
Die Tour gibts natürlich wieder auf meinem Komoot Profil:
Tagestour zum Putschellerhaus
Auf unserer letzten Tour sollte es wieder etwas ruppiger zugehen. Der Weg an und für sich ist nicht wirklich schwer, hat jedoch ein paar Abschnitte mit leichtem alpinen Charakter. Als Tagesziel haben wir das Putschellerhaus auserkoren. Die Hütte liegt auf 1.692 m und steht in imposanter Weise auf einem der Ausläufer des Hohen Gölls (2.522 m). Wir parkten unser Auto an der Putschellerstraße direkt am Ofnerboden auf den ausgewiesenen Parkflächen. Da die Stellplätze begrenzt sind, lohnt es sich auch hier wieder früh unterwegs zu sein. Prinzipiell lässt sich sagen, dass es in den Bergen früh am Morgen meistens am schönsten ist, da man die Berge noch fast für sich alleine hat – gerade in der Ferienzeit. Außerdem war es generell ziemlich heiß und daher wollten wir nicht in der größten Hitze und in der vollen Sonne aufsteigen. Zunächst müssen wir die ersten Meter auf der Putschellerstraße bis zur Enzianhütte gehen, bevor wir rechts abbiegen und auf einem geschotterten Waldweg die ersten Höhenmeter hinter uns lassen. Jetzt geht es hinauf zum Ecksattel bis zur Talstation der Materialseilbahn des Putschellerhaus. Hier hat man zwei Möglichkeiten zur Hütte zu gelangen. Man muss sich zwischen dem kürzeren Weg, der unter der Seilbahn durch führt oder dem längeren Weg, der dafür eine bedeutend schönere Aussicht auf die umliegenden Berge gewährt, wählen. Wir haben uns für den Aufstieg für den kürzeren Weg entschieden. Über lange Treppen führt der Weg fast direkt zur Hütte. Lediglich die letzten Meter gehen in Serpentinen zum Putschellerhaus. Auf dem Komoot GPS Track kann man schön die gerade Linie des Aufstiegs über die Treppen sehen. An der Hütte angekommen, genießen wir den schönen Ausblick auf der Terrasse des Putschellerhaus.
Interessant ist, dass die Hütte mitten auf der Grenze zwischen Deutschland und Österreich gebaut ist. Der westliche Teil des Gebäudes steht auf der Deutschen wohin gegen der östliche Teil auf der Österreichischen Seite steht. Den Rückweg sind wir anschließend über den längeren, und meiner Meinung nach, bedeutend schöneren Weg abgestiegen.
Ein schmaler Pfad führt seitlich im Hang hinab zurück ins Tal. Auf diesem Weg kommt alpines Feeling auf. Angekommen an der Materialseilbahn geht es wieder den gleichen Weg zurück bis zur Enzianhütte.
Habt ihr Fragen zu unseren Touren oder den Bildern, dann hinterlasst gerne einen Kommentar ;-)!
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