Wer hat nicht schon mal mit dem Gedanken gespielt das alte Fotoequipment der Eltern oder sogar der Großeltern wieder zum Leben zu erwecken? Schaut man sich die alten Bilder aus der Familie an, findet man doch nicht selten richtig schöne und vor allem faszinierende Aufnahmen. Vor allem der Retrolook dieser Bilder erfährt zuzeit eine Renaissance und liegt nicht nur auf Instagram und Co. erneut im Trend. Dieser Look wurde damals neben dem verwendeten analogen Film vor allem durch die exzellenten Objektive erzeugt. Nach etwas Recherche habe ich herausgefunden, dass die alten Familienbilder mit einer analogen Canon Vollformat Kamera geschossen wurden. Leider ist die Kamera samt Objektive nicht mehr im Familienbesitz, so dass ich mich im Internet auf die Suche machte, um so ein Objektiv zu besorgen. Mittels Adapter ist es möglich antike Objektive an die aktuellen System Kameras anzuschließen.
Canon FD Objektive
Meine Wahl ist schnell auf ein altes Canon Objektiv aus dem Jahr 1976 gefallen. Es ist ein Canon FD 24 mm f2.8 S.S.C. Objektiv. Die Canon FD Linsen wurden ursprünglich für analoge Vollformat Spiegelreflex Kameras entwickelt. Das FD-Bajonett wurde zwischen 1970 und 1980 an Canons SLR Kameras verwendet, bevor es von dem noch aktuellen EF-Mount abgelöst wurde. Diese Objektive sind vor allem durch den Chrome-Ring bekannt. Mit diesem Ring werden die Objektive an dem FD-Mount an der Kamera arretiert. Objektive mit FD-Mount wurden von Canon über die Jahre in unterschiedlichen Varianten angeboten. Die erste und gleichzeitig seltenste Variante dieser Objektive besitzt neben dem Chrome-Ring eine Chrome-Nose, einen silbernen Ring als Filteranschluss. Eine weitere Variante, sind die sogenannten nFD Linsen. Sie besitzen weder einen Chrome-Ring noch eine Chrome-Nose und sind die neuesten Objektive Ihrer Art. Sie zeichnen sich durch einen überarbeiteten FD-Anschluss aus, der die Handhabung beim Anschließen der Objektive bedeutend vereinfacht. Die Objektive sind alle komplett manuell. Das bedeutet die Blende wird über einen manuellen Blendenring und der Fokus über einen Fokusring eingestellt. Einen Autofokus oder Bildstabilisator sucht man bei dieser Art von Objektiven vergebens. Da ich bereits etwas Erfahrung im Umgang mit manuellen Objektiven gesammelt habe, war das für mich nicht weiter tragisch.
Canon FD Objektive – S.C. / S.S.C
Die Objektive wurden von Canon in unterschiedlicher Güte angeboten. Dies machte sich vor allem in der Beschichtung der Linsen bemerkbar. Es wurden Objektive mit dem Zusatz S.C. (Spectra Coating), S.S.C (Super Spectra Coating) und komplett ohne Zusatz angeboten. Unter den Chrome-Nose Linsen gab es lediglich das 55mm f/1.2, das 55mm F1.2 Aspherical und das 7.5mm Fish-Eye, welche mit der S.S.C Beschichtung verkauft wurden. Erst die Varianten mit Chrome-Ring ohne Chrome-Nose gab es vollständig mit S.S.C Beschichtung. Die nFD Linsen sind hingegen alle, mit Ausnahme des 50 mm f1.8, mit der S.S.C Beschichtung ausgestattet, jedoch verzichtete hier Canon auf die Kennzeichnung dieser Vergütung. Da mich das 24 mm bereits in kürzester Zeit überzeugt hatte, habe ich mir mittlerweile ein 35mm f2.0 S.S.C, ein 50 mm f1.4 S.S.C und ein 85 mm f1.8 S.S.C zu gelegt. Und ich muss sagen, dass ich den Kauf dieser Objektive bisher nicht bereut habe. Der Vorteil dieser Objektive ist neben der Größe und dem geringen Gewicht vor allem das sehr gute Preis-/ Leistungsverhältnis. In der „Bucht“ bekommt man z.B. ein sehr gut erhaltenes 50 mm f1.4 S.S.C bereits für 70 €. Je nach Zustand kann der Preis ein wenig variieren.
Canon FD Objektive – Aspherical
Neben den S.C. und S.S.C Objektiven entwickelte Canon ein paar einzelne Brennweiten als Aspherical Linsen. Diese Objektive sind Canons qualitativ hochwertigste FD- Objektive. Durch asphärische Oberflächen und spezieller Beschichtungen und Materialien waren diese Objektive das Beste was Canon zur damaligen Zeit im Angebot hatte. Das erklärt auch warum diese Objektive nicht nur unter Sammler noch sehr begehrt sind. Nicht selten werden diese Objektive jenseits der 500 € Marke gehandelt. Einzig das 24-35 mm f.3.5 S.S.C Aspherical bekommt man mit ein wenig Glück unter 300 €. Die heutigen, mit einem roten Ring gekennzeichneten, „L“ Objektive lösten die Aspherical Linsen ab. Die ersten „L“ Objektive waren bereits als FD-Bajonett Version verbreitet und vor allem bei Profifotografen sehr beliebt.
Baujahr der Canon FD Objektive bestimmen
Anhand eines Codes auf der Unterseite des FD-Bajonetts kann das Baujahr der FD-Objektive bestimmt werden. Der Code besteht aus einem Buchstaben und 4 weitere Ziffern. Mein 50 mm f1.4 S.S.C Objektiv hat z.B. den Code Q1214. Das bedeutet das Objektiv stammt aus dem Jahr 1976 und wurde im Dezember produziert. Der große Buchstabe steht für das Baujahr, wohingegen die erste und zweite Ziffer für den Monat steht. In meinem Fall Q=1976 und 12= Dezember. Für was die dritte und vierte Ziffer steht, konnte ich leider nicht ausfindig machen. Sollte jemand den Code vollständig aufschlüsseln können, würde ich mich über einen Kommentar sehr freuen.
Bei einigen nFD Linsen beinhaltet der Code noch einen weiteren Buchstaben an erster Stelle, der für den Produktionsstandort steht.
U=Utsunomiya
F = Fukushima
O = Ōita
Ansonsten ist der Code genau wie im ersten Beispiel zu lesen. Der Code ist gemäß nachfolgender Tabelle aufgeschlüsselt.
Gegenlichtblende der FD Objektive
Das Thema Gegenlichtblende ist, wenn es um die FD Objektive geht, ein leidiges Thema. Die gebrauchten Gegenlichtblenden aus der „Bucht“ sind zumeist ausgelutscht und sitzen nicht mehr richtig. Selbst wenn man gut erhaltene erwischt, ist das Material oft porös, so dass auch diese mit der Zeit ausleiern und vor dem Objektiv herum klappern. Eigentlich verständlich, denn die meisten davon haben immerhin schon über 40 Jahre auf dem Buckel. Neue Gegenlichtblenden gibt es leider keine, zumindest ist mir keine Quelle dafür bekannt. Um bei diesem Thema Abhilfe zu schaffen haben wir eine Kleinserie an FD Gegenlichtblenden produziert. Solltet Ihr Interesse haben, dann schreibt mir einfach kurz eine E-mail.
Canon FD Objektive an Sony A7 III adaptieren
Da die Canon FD Objektive für Vollformat Spiegelreflex Kameras entwickelt wurden, können sie problemlos an heutige digitale Vollformat (Kleinbild) Kameras oder Kameras mit APSC-Sensor verwendet werden. Einzig ein Adapter ist notwendig um die Objektive an den Sony Mount anzuschließen. Dabei ist es egal ob ein Canon FD Objektiv an eine Sony A7 III oder Sony a6000 angeschlossen wird. Da beide Sony Kameras einen E-Mount besitzen stellt das Adaptieren kein Problem dar.
Es gibt einige unterschiedliche Hersteller, die einen Adapter für diese Objektiv-Kamera Kombination anbieten. Da es sich bei solchen Adapter um einen rein mechanischen Adapter handelt, sind diese schon bereits ab ca. 20 € zu haben. Im Vergleich zu einem voll automatischen Adapter, wie z.B. meinem Metabones Adapter, sind diese wirklich absolut erschwinglich. Natürlich werden EXIF-Daten wie Brennweite und Blende nicht übertragen. Das liegt jedoch in erster Linie nicht am Adapter, sondern am voll manuellen Objektiv. Möchte man diese Daten im Nachhinein auswerten, so muss man bereits während dem Fotografieren diese Daten notieren.
Gobe Lens Mount Adapter Canon FD an Sony E
Ich verwende den Gobe Lens Mount Adapter* und war bisher damit zufrieden. Der ca. 60 g schwere Adapter fühlt sich wertig an und kommt in einer umweltfreundlichen Verpackung. Einzig die Objektiv-Arretierung könnte ein wenig schwergängiger sein. Der FD-Mount sowie der E-Mount des Adapters sind pass genau aus Metall gefertigt und wirken solide. Neben dem Adapter bekommt man im Lieferumfang noch ein kleines Stoffsäckchen zur Aufbewahrung geliefert. Der Adapter ist laut Hersteller neben den Sony Alpha Kameras auch mit den Sony NEX Kameras kompatibel. Bitte beachtet, dass dieser Adapter keine elektrische Verbindung zwischen Kamera und Objektiv herstellt. Das bedeutet, dass das Fokussieren und das Einstellen der Blende per Hand vorgenommen werden muss. Des Weiteren werden keine EXIF-Daten an die Kamera übertragen.
- Außendurchmesser: 64,8 mm
- Breite: 29 mm
- Gewicht: 59 g
UPDATE: Leider fokussiert mein Adapter doch nicht bis unendlich. Ich habe mir daher den NOVOFLEX* Adapter gekauft und den Gobe Lens Mount Adapter ausrangiert. Meinen Erfahrungsbericht zum NOVOFLEX Adapter findet ihr hier.
Auf dem nachfolgenden Bild seht ihr den Gobe Lens Mount Adapter. Im Hintergrund ist der Metabones EF to E Mount Adapter zu sehen. Einen Erfahrungsbericht zum Metabones Adapter findet ihr hier.
Meine Auswahl an Canon FD Objektiven
Nachdem mich das 24 mm f2.8 S.S.C überzeugt hatte, habe ich mich relativ schnell dazu entschieden mir weitere Canon FD Objektive anzuschaffen. Meine Auswahl ist auf die klassischen Festbrennweiten gefallen:
- Canon FD 24 mm f2.8 S.S.C
- Canon FD 35 mm f2.0 S.S.C
- Canon FD 50 mm f1.4 S.S.C
- Canon FD 85 mm f1.8 S.S.C
- Canon FD 135 mm f2.5 S.C
Auf nachfolgendem Bild seht ihr meine vier Canon FD S.S.C Festbrennweiten.
Die technischen Daten zu diesen Objektiven könnt ihr aus nachfolgender Tabelle entnehmen. Sollte Euch ein Fehler in der Tabelle auffallen, dann scheut euch nicht diesen in einem Kommentar zu verfassen. Ich werde die Tabelle dann umgehend aktualisieren.
Testbilder/Beispielbilder Canon FD Objektive
Hier habe ich wirklich lange überlegt was ich fotografieren soll. Mache ich Testbilder von einer weißen Wand, um die Vignettierung der Objektive zu sehen oder fotografiere ich ein Stillleben mit einer Blendenreihe, vielleicht auch einen Siemensstern, um die Auflösung zu ermitteln? All diese Fragen haben mich beschäftigt als es um das Thema Testbilder ging. Wahrscheinlich würde ich dadurch die Schwächen der Objektive offen legen, aber das war eigentlich gar nicht meine Absicht, bzw. hat mich das alles, wenn ich ehrlich bin, gar nicht so arg interessiert. Denn mir war im vornherein bewusst, dass diese alten Objektive an heutigen sehr hochauflösenden Kamera Sensoren Schwächen haben und ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Daher habe ich mich dazu entschlossen die Objektive samt Kamera einzupacken und einfach darauf los zu fotografieren. Das Ergebnis könnt ihr in den nachfolgenden Aufnahmen sehen. Eines vorweg, ja die Objektive vignettieren bei offener Blende etwas und ja es gibt chromatische Aberrationen. Und nochmals ja, alle meine vier Objektive sind bei offener Blende unschärfer als wenn man ein, zwei Stufen abblendet. Bewusst habe ich die Testbilder daher oftmals mit offener Blende fotografiert, um zu sehen, dass selbst die etwas weichen Bilder ihren Reiz haben. Damit die Bilder ihren eigentlichen Look nicht verlieren, wurden die Bilder kaum bearbeitet. Lediglich die Belichtung, Weißabgleich und die Gradationskurve habe ich hier angefasst. Einfach auf die Bilder klicken um sie zu vergrößern.
Canon FD 24 mm f2.8 S.S.C
Canon FD 35 mm f2.0 S.S.C
Canon FD 50 mm f1.4 S.S.C
Canon FD 85 mm f1.8 S.S.C
Canon FD 135 mm f2.5 S.C
Weitere Bilder mit dem 24 mm und dem 85 mm habe ich auf unserem Heidelberg Trip aufgenommen. Eine Auswahl davon findet ihr hier.
Filmen mit den Canon FD Objektiven an der Sony A7 III
Besonders das Filmen mit diesen Objektiven bereitet mir Spaß. Da ich ja ohnehin meine Objektive immer mit einem Metabones Adapter an der Sony Kamera adaptiert habe, sind für mich die Nachteile einer Adaptierung nicht wirklich tragisch. Wenn ich filme setze ich meinen Fokus derzeit sowieso immer manuell. Da der Fokus voll manuell ist lässt er sich im Vergleich zu aktuellen Foto Objektiven extrem gut ziehen. Bei den heutigen elektronischen Foto-Objektiven verhält sich der Fokus fast immer nicht linear. Das heißt die Geschwindigkeit des Fokus verändert sich während der manuellen Einstellung, so dass das Fokusziehen wirklich schwierig bzw. nahezu unmöglich ist. Neben dem manuellen Fokus ist auch die manuelle Blendeneinstellung ein weiterer Vorteil. Dadurch ist es möglich während des Filmens die Blende zu schließen oder zu öffnen und die Aufnahme an den sich ändernden Lichtverhältnisse anzupassen. Der Look der FD-Objektive ist natürlich Geschmacksache. Mir gefällt das etwas weichere Bild sehr gut. Das Bokeh ist im Vergleich zu heutigen Objektiven etwas „wilder“ bzw. es ist einfach mehr los. Aber genau das sind eben Eigenschaften, die diese Objektive von den heutigen unterscheiden und dadurch ihren ganz eigenen Charme haben. Einen kurzen Film mit den Objektiven habe ich hier erstellt:
Fazit:
In der Summe haben mich alle vier Canon FD S.S.C Objektive überzeugt. Natürlich haben sie im Vergleich zu heutigen Objektive ihre Nachteile. Immerhin fehlen alle elektronischen Helfer wie Autofokus, Blendenautomatik, Übertragung der EXIF-Daten und dem Bildstabilisator. Aber warum macht es denn dann überhaupt Sinn sich solche alte Objektive anzuschaffen? Der Hauptgrund für mich ist: es macht einfach unglaublich viel Spaß mit dieser alten Technik zu Fotografieren! Der Retrolook ist einfach wunderschön. Durch die vollmanuellen Objektive wird man dazu angehalten äußerst gewissenhaft zu arbeiten. Man wird förmlich zur Entschleunigung gezwungen. Das ist aber auch der Grund, warum ich mit diesen Objektiven keine Sportfotografie oder Hochzeiten fotografieren würde, zumindest nicht als gebuchter Fotograf. Hierfür wäre mir die Fokussierung zu langsam bzw. wäre es mir einfach zu unsicher, dass der Fokus wirklich sitzt. Jedoch habe ich als Gast bereits auf zwei Hochzeiten damit fotografiert und ich muss sagen die Bilder gefallen mir außerordentlich gut. Wenn es etwas hektisch zu geht habe ich selbstverständlich mehr Ausschuss als mit einem modernen Objektiv. Das ist nun mal so. Die chromatische Aberration und die Vignettierung bei offener Blende lassen sich ohne Probleme in Lightroom entfernen.
Die manuelle Blendeneinstellung ist für mich kein Problem, wenn nicht sogar ein kleiner Vorteil. Nutze ich die Objektive für Zeitrafferaufnahmen kann ich die Blende manuell festlegen und erhalte dadurch bedeutend weniger Flickern als mit elektronischen Objektiven. Daher nutzen auch heute viele Zeitrafferfotografen moderne manuelle Objektive. Ein weiterer Vorteil ist die Kompaktheit der Objektive. Im Vergleich zu meinen Canon EF-Objektiven sind die FD-Linsen gerade zu winzig und vor allem super leicht. Mein komplettes Sammelsurium an FD-Linsen lässt sich ohne Probleme in einer durchschnittlich großen Handtasche verstauen. Dazu kommt, dass alle vier meiner Canon FD Objektive die gleiche Größe des Filteranschluss haben. Das bedeutet ich kann mit einem einzigen Filterdurchmesser all diese Objektive bedienen. Neben der charmanten Größe dürfte jedoch der Preis dieser lichtstarken Objektive für sich sprechen. Für ungefähr 550 € inklusive Adapter konnte ich ein komplettes Brennweiten Set in einer exzellenten Qualität erstehen. Für diesen Preis ist es so gut wie unmöglich auch nur eine einzige aktuelle Festbrennweite mit gleicher Güte und Qualität zu bekommen. Wer sich also mit dem manuellen Fokussieren anfreunden kann, bekommt mit den Canon FD Linsen eine perfekte Alternative zu den modernen und vor allem bedeutend teureren aktuell am Markt verfügbare Objektiven.
Welche Retro Objektive verwendet ihr? Habt ihr Fragen zu den Canon FD Objektiven? Dann hinterlasst diese gerne in einem Kommentar! 😉
Update: 09.09.2019: Ich habe meine Objektive durch das Canon FD 135 mm f2.5 S.C erweitert. Hierzu habe ich derzeit leider noch keine Beispielbilder.
Update: 13.09.2019: Beispielbilder für das Canon FD 135 mm f2.5 S.C hinzugefügt.
Update: 23.04.2020: Film hinzugefügt
Update: 01.06.2020: Beschreibung Adapter angepasst.
Alle mit * gekennzeichneten Produkte verweisen auf einen Partnerlink. Solltet ihr über solch einen Link etwas kaufen, dann entstehen Euch keine Zusatzkosten und ihr unterstützt ihr mich dabei diesen Blog zu finanzieren.
15 Comments
Moin,
in der schönen Tabelle (Danke!) vermisse ich das Canon FD 55mm f1.2 (S.S.C.) . Gibt 5 Versionen: Aspherical und non-Asp..
siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/FD-Bajonett
Bei den FD-NEX-Adaptern gibt es z.T. erhebliche Qualitätsunterschiede im Auflagemaß, ich habe inzwischen den von Novoflex: NEX/CAN . Ist die paar Euro mehr echt wert.
https://www.novoflex.de/de/produkte/adapter/adapterfinder/nex-can.html?rgerg=11
Von der Bildqualität her lohnen sich allerdings meist nur die Teles aus der analogen FD-Ära. Bei den lichtstarken Weitwinkeln spiegelt sich der Sensor in der nicht vergüteten Rücklinse und die Randauflösung ist gegenüber modernen Linsen meist unterlegen.
Mein Favorit: FD 500mm 4.5 L
Und dazu den Canon FD 1.4X(-A) Extender/Teleconverter.
http://www.mir.com.my/rb/photography/companies/canon/fdresources/fdlenses/extenders.htm
Lg
Chris
Hi Chris,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich habe die Liste durch die Canon FD 55 mm Objektive ergänzt. Leider konnte ich nicht alle Informationen dazu ausfindig machen. Sollte ich die restlichen Informationen finden, werde ich die Liste aktualisieren.
Dass die alten FD-Linsen den neueren Objektiven aus der heutigen Zeit nicht immer ebenbürtig sind, war mir vor der Anschaffung meiner ersten FD-Linse bewusst. Aber das muss es ja auch nicht sein. Mir geht es hier in erster Linie um den schönen Look, dieser Objektive. Beim Betrachten meiner Beispielbilder fällt sehr schnell auf, dass desto länger die Brennweite ist, desto schärfer die Bilder werden. Das 85er und das 135er sind hier den weitwinkligeren Objektive überlegen.
Die günstigen Adapter variieren wohl massiv bei der Qualität. Oft lässt es sich mit einem billigen Adapter nicht bis unendlich fokussieren. Der von mir verwendete Gobe kann dies zum Glück. Den von Dir verlinkten Novoflex Adapter konnte ich bislang nicht testen. Ich schaue ihn mir gerne mal an, daher nochmal vielen Dank für Deinen Link. 😉
Viele Grüße,
Christoph
Hallo Christoph,
toller Beitrag, danke.
Ich möchte auch gerne anfangen alte Objektive auf meine A7III zu adaptieren.
Weiß aber nicht genau, welche. Ich fange quasi bei Null an.
Was war der Grund, wieso du Canon FD genommen hast?
Hast du auch mir anderen Herstellern positive Erfahrungen?
Ist ebay die erste Anlaufstelle für derartige Objektive?
Vielen Dank
Gruß,
Samuel
Hallo Samuel,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Wenn ich ehrlich bin, bin ich mir gar nicht sicher, warum es denn eigentlich Canon FD Objektive geworden sind. Zum Einen vielleicht, weil ich mit meinen bisherigen Canon Objektiven immer gut gefahren bin und niemals irgendwelche Probleme hatte. Zum Anderen, weil ich nach etwas Recherche von der Qualität der Bilder, die mit Canon FD Objektiven geschossen wurden, sehr angetan war. Mir hat der Look und das Bokeh extrem gut gefallen. Ein weiterer Punkt ist und war die Haptik der Objektive. Meiner Meinung nach fühlen sich diese, doch etwas in die Jahre gekommenen Teile, echt extrem hochwertig an. Außer diesen Objektiven konnte ich noch zwei Canon nFD Linsen ausprobieren. Andere Hersteller sind mir bislang noch nicht unter gekommen.
Du bekommst alte Objektive auch von Händlern, sollte Dir Ebay nicht vertrauenswürdig genug erscheinen. Ich habe alle meine Canon FD Objektive über Ebay oder Ebay Kleinanzeigen gekauft. Bevor Du Dir ein sehr teures altes Objektiv kaufst, solltest Du vielleicht mit einer 50 mm Brennweite anfangen. Diese sind meist nicht so teuer und man bekommt sie wieder gut an den Mann. Wenn Du Gefallen daran findest, kannst Du Dich Stück für Stück an die anderen Brennweiten herantasten.
Ich bin gespannt für was Du Dich entscheidest.
Viele Grüße,
Christoph
Hallo Leute!
Habe mich schon in den 70ern und frühen 80ern intensiv mit Fotografie beschäftigt und möchte von daher gerne etwas aus der Schule plaudern, welche der Objektive jener Zeit empfehlenswert sind:
Die festbrennweitigen Objektive von Canon, Nikon, Minolta, Konica sowie die deutschen Zeiss und Leitz sind zumeist hervorragend. Leitz und Zeiss waren damals sehr viel teurer und werden auch heute gebraucht noch recht hoch gehandelt. Die Nikkore von Nikon sind erheblich günstiger, liegen aber preislich immer noch deutlich über den anderen Japanern. Liegt wohl daran, dass das Bajonett seit 1959 grundsätzlich gleich geblieben ist, d.h. man kann die alten Objektive auf den aktuellen Nikon DSLRs immer noch verwenden.
Canon, Minolta und Konica Objektive sind also IMHO die eigentlichen Schnäppchen, die man hier machen kann. Wieweit es hierfür Adaptoren gibt, weiß ich allerdings nicht…
Von Zoom-Objektiven aus jener Zeit würde ich übrigens abraten, die können mit den modernen, computergerechneten Objektiven kaum mithalten und die Qualität ist auch von Konstruktion zu Konstruktion sehr unterschiedlich – man hatte damals die konstruktive Komplexität einer variablen Brennweite noch nicht wirklich im Griff.
Als einer, der bisher keine Erfahrung mit spiegellosen Systemkameras hat, hätte ich zu Topic auch noch eine Frage: Kann man diese Objektive über den Adapter dann mit Offenblendenmessung verwenden? Oder wird das Sucherbild mit kleinerer Blende dann immer dünkler? Oder kompensiert das die Elektronik? Wie darf ich mir das vorstellen?
Liebe Grüße,
Dieter
Hallo Dieter,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Deine Erfahrungen zu den Objektiv-Raritäten sind Gold wert und für mich super interessant. Vielen Dank dafür! Die Preise der Canon FD-Objektive scheinen, zumindest seit ich diese Objektive beobachte, preislich etwas anzuziehen. Ich bin gespannt wie lange sich diese Preise noch in einem angenehmen Rahmen bewegen. Anscheinend hat es sich mittlerweile herum gesprochen, dass die alte Technik nicht zu verachten ist. Zu Deiner Frage bzgl. den Systemkameras und der Offenblendenmessung. Dabei kommt es darauf an in welchem Modus Du die Kamera verwendest. Im A-Modus regelt die Elektronik der Sony A7III automatisch nach bzw. stellt hier die Belichtungszeit ein und die Helligkeit bleibt konstant. Im M-Modus wird das Bild bei kleinerer Blende immer dunkler. Ich hoffe ich konnte Deine Frage damit beantworten.
Liebe Grüße,
Christoph
Hey Christoph! Danke für diesen Artikel! Ich finde dieses Thema bzw. den fotografischen Ansatz auch sehr spannend. Es ist ja irgendwie auch schon verwunderlich, dass man sich wie wir eine A7 III kauft, um dann irgendwann festzustellen, das „Schärfe“ nicht alles ist.
Davon bin ich mittlerweile schon länger überzeugt. Ich drehe auch immer öfter die Schärfe in der Nachbearbeitung raus, weil mir das Foto ansonsten zu clean aussieht … tja, irgendwie vielleicht auch unverständlich, keine Ahnung.
Die alten Fotos hatten irgendwie doch mehr Soul.
„Scharfe Fotos machen ist nicht schwer, gute Fotos machen dagegen sehr“ (was für ein furchtbarer Reim ;-))
P.S.
Habe mir gerade das 50mm bestellt
Hi Lars,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, es ist schon etwas komisch, eine Hightech Kamera hinter 60 Jahre altes Glas zu spannen. Aber diese Kombination verleiht den Bilder einen ganz eigenen Charme. Die einen mögens, die anderen nicht. Es ist wie so oft Geschmacksache. Ich muss gestehen, mir macht es mega viel Spaß mit diesen alten, tollen Objektiven herum zu probieren. Oft macht die Komposition das gute Bild und nicht das tausende Euro teure Equipment. Gutes Equipment ist hilft einem jedoch sehr, wenn man die Grenzen des Machbaren auslotet. ? Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinem „neuen“ 50 mm!
Viele Grüße,
Christoph
Hallo Christoph,
habe Deine tolle Web-site mit Begeisterung gelesen und mir für meine Sony Alpha II ein Canon 300 FD New geholt. Ich habe auch schon tolle Aufnahmen gemacht. Nach (Bei) meinem letzten Mond Shooting hatte ich festgestellt das meine Brennweite nicht mehr verstellbar ist. Ich habe nochmal nachgesehen bei Deinem Tip Roter Objektivpunkt auf den weißen Novoflex Adapter Punkt. Vielleicht habe ich das im Dunklen falsch gemacht. Allerdings geht es jetzt nicht mehr anders. Also nur Rot auf Rot.
Die Blende ist nicht festgestellt. Das Bajonett lässt auch von der Geometrie nur diese Verbindung zu -Was tun? Hast Du eine Idee, oder auch schon mit dem Problem gekämpft.
Mein Objektiv hat sich in eine Festbrennweite unbekannter Blende verwandelt! Hilfe
Gruss Markus
Hallo Markus,
vielen Dank für dein Kommentar und dein Kompliment. Du meinst, dass du nicht mehr die Blende verstellen kannst, oder? Dein Objektiv müsste eine Festbrennweite sein. Achte beim anschließen an den Adapter darauf, dass zuvor deine Blendeneinstellung nicht auf A steht und Du es auch nicht beim anstecken auf A drehst. Danach den roten Punkt des Objektivs auf den weißen Punkt des Adapters setzen. Jetzt das Objektiv in Richtung des roten Punktes des Adapters drehen bis es einrastet.
Ich habe leider kein nFD Objektiv, um es selbst testen zu können. Meine FD Objektive haben ja alle den silbernen Arretierungsring.
Viele Grüße,
Christoph
Hallo Christoph,
interessanter Beitrag, danke. Bin aus einem Nachlass an ein paar gut erhaltener FD Objektive gekommen und habe jetzt mal etwas mit dem Novoflex an meiner A7RII experimentiert. Kannst Du mir bitte verraten, wie Du möglichst optimale Ergebnisse beim Fokussieren bekommst? Leider funktioniert die Zoom-Funktion im Sucher bei manuellen Objektiven nicht – oder ich hab nicht herausgefunden, wie. Und im vergleich zu einem optischen Sucher finde ich es bei einem digitalen Sucher deutlich schwieriger zu erkennen, ob das Bild richtig scharf gestellt ist. Wie gehst Du da vor?
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
vielen Dank für deinen Kommentar. Auch das Display und der Sucher meiner A7 III sind zum manuellen Fokussieren nicht wirklich dankbar. Ich verwende zum einen die Fokusvergrößerung und gleichzeitig Focus Peaking. Fokusvergrößerung steht bei meiner Sony A7 III im Menü unter Fokus-Hilfe zur Verfügung. Ich habe mir diese Funktion auf eine Taste gespeichert. Focus Peaking nennt sich im Menü Kantenanh.-Einstlg. Diese Funktion habe ich parallel aktiviert. Dadurch lässt es sich ganz gut fokussieren.
Ich hoffe ich konnte dir damit helfen.
Viel Erfolg und viele Grüße,
Christoph
ein spannender Beitrag – danke!
Aber, mit Verlaub, „Entschläunigung“ sieht nicht schlau aus….. ich weiß auch nicht, warum ich immer an solchen Typos hängen bleibe
Hi Uli,
heidenei! Das sieht wirklich nicht schlau aus! Vielen Dank für den Hinweis.
Ich kümmere mich mal um das Thema! 🤦🏼♂️
Viele Grüße,
Christoph
Hallo Christoph, vielen Dank für deine Beschreibung der FD Reihe, gefällt mir! Wir schreiben nun 2024 und ich bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen, weil mir heute ein FD 50/1.4 SSC zugeflogen ist, Top Zustand und sich möchte es gern ausprobieren, wenn der Adapter kommt. Ich hab schon Erfahrung mit Altglas, vorwiegend mit Pentacon und Minolta Rokkor und bin begeistert beim Entschleunigen. Ich hab seit kurzem Alpha 7 II, vorher Nex 6 und bin gespannt, was VF so hergibt dazu. Würde mich dazu dann mal melden bei Dir. Weiterhin viel Freude mit dem Altglas wünscht mit LG der Rentner und Hobbyfotograf Peter