Im Januar hatte es uns nach Heidelberg verschlagen. Ich muss zugeben, es war unser erster Besuch in Heidelberg und es war bestimmt nicht unser letzter. Die Heidelberger Altstadt samt Schlossruine sind wirklich mehr als nur sehenswert. Ich möchte hier jedoch keinen Reisebericht über Heidelberg schreiben, sondern eher auf die Bilder verweisen. Denn die Bilder wurden alle mit Objektiven aus den 1970er Jahren geschossen. Ja, ihr habt richtig gehört! Für unseren Kurztrip nach Heidelberg wollte ich kein großes Kamera Equipment mit mir herum schleppen, daher hatte ich mich dazu entschieden nur die Sony A7III* mit dem Canon FD 24 mm S.S.C. und dem Canon FD 85 mm S.S.C. in einen kleinen Rucksack zu packen. Natürlich hatte ich noch meinen FD-E Mount* Adapter im Gepäck, damit ich die Objektive auf die Sony Kamera adaptiert bekomme. Aber das war es dann auch schon. Nichtmal einen zweiten Akku durfte mit auf die Reise. Anfangs war ich nicht ganz sicher ob ich nicht doch lieber ein Objektiv mit Autofokus mitnehmen sollte. Zum Glück habe ich mich dagegen entschieden. Denn nur so war ich gezwungen mich aus der Komfortzone zu begeben und mich mit der Materie, den alten Objektiven, auseinander zu setzen.
Einer der größten Erkenntnisse beim Fotografieren mit dieser alten Technik war für mich, dass man bedeutend mehr Zeit braucht. Also eher gesagt, man braucht vor allem länger um zu Fokussieren. Die Objektive sind immerhin voll manuell. Das bedeutet, man muss nicht nur den Fokus einstellen, sondern auch die Blende über einen Blendenring. Ist beides eingestellt, dann wird noch die Belichtungszeit korrigiert, eventuell noch an der Iso Einstellung herum geschraubt, bis man letztendlich den Auslöser durchdrücken kann. Das hört sich nach viel Arbeit an, bevor man letztendlich zu seiner Aufnahme kommt. Aber genau das ist es was daran so viel Spaß macht. Denn anders als an einer vollautomatischen Kamera darf man sich jetzt auf einmal über jede einzelne Einstellung seine Gedanken machen. Die Kamera nimmt einem nichts ab, sondern fordert es alle Einstellungen vorgegeben zu bekommen. Vor allem das manuelle Fokussieren bei offener Blende braucht dabei etwas Übung. Das etwas weitwinklige 24 mm verzeiht da schon eher einen Fehler. Das 85 mm hingegen, legt hier jedoch jeden Fokusfehler gnadenlos offen. Für mich ist es irgendwie entspannend so zu Fotografieren. Vielleicht auch, weil es extrem entschleunigt. Bei jeder Aufnahme ist man so auf das Einstellen des Bildes konzentriert, dass man schnell das drum herum vergisst und ein wenig in eine eigene Welt eintaucht.
Heidelberg Schloss Ruine
Natürlich führte unser Weg durch Heidelberg hinauf zum Schlossgarten. Von dort hat man eine grandiose Aussicht auf die Schlossruine. Der Garten ist wirklich riesig. Die Scheffelterasse ist der perfekte Standort, um ein Panorama von der Heidelberger Altstadt zu schießen. Leichter gesagt als getan. Denn das regnerische Wetter machte uns fast einen Strich durch die Rechnung.
Nach jeder Aufnahme musste ich die Linse von den Regentropfen befreien. Eine zweite Schwierigkeit war das extreme Gegenlicht. Mit einer einzelnen Aufnahme war es wirklich schwierig alle hellen Bereiche in den Wolken sowie die dunklen Bereiche der Schlossruine aufzunehmen. Also entschied ich mich dazu eine HDR Aufnahme zu machen. Das HDR Panorama habe ich mit dem Canon FD 24 mm S.S.C. geschossen. Ich habe 6 Bilder im Hochformat mit einer Belichtungsreihe von 3 Bildern geschossen. Ein Stativ hatte ich natürlich nicht dabei, so dass ich eine relativ kurze Belichtungszeit von 1/250, 1/125 und 1/60 gewählt habe. Ok, 1/60 sind nicht wirklich kurz, aber bei einer Brennweite von 24 mm und dem IBIS der Kamera, hatte es ganz gut geklappt. Die ISO hatte ich auf 400 gestellt. Im Nachhinein wäre es vielleicht sinnvoller gewesen mit der ISO noch ein wenig nach oben zu gehen. Die Sony A7 III bietet hier immerhin noch einiges an Reserven. Aber was soll ich sagen, die Aufnahme hat geklappt und im Nachhinein ist man immer schlauer. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich die Aufnahmen mit einer Blende von f8.0 aufgenommen. Nagelt mich nicht fest, es könnte auch f9.0 gewesen sein. Die 18 Aufnahmen habe ich anschließend in Lightroom zu einer HDR-Panorama Aufnahme zusammengefügt. Das Bild zeigt wie imposant die Schlossruine über Heidelberg samt Neckar ragt. Auf der rechten Seite des Bildes kann man oberhalb der Häuserreihe den Philosophenweg sehen. Das nächste Ziel unseres Spaziergangs durch Heidelberg.
Philosophenweg
Wir starteten unsere Tour zum Philosophenweg an der Theodor-Heuss-Brücke und schlenderten entlang des Neckar Ufers zur Alten Brücke. Direkt gegenüber der Alten Brücke beginnt der Schlangenweg den Hügel hinauf zum Philosophenweg. Bereits auf dem Schlangenweg, hat man von kleinen Terassen aus, einen super Blick auf Heidelberg. Angekommen auf dem Philosophenweg kann man eine stetige Aussicht auf die Heidelberger Altstadt genießen. Nach ca. 1 km nach den schön angelegten Gärten des Philosophenwegs geht es wieder hinab Richtung Stadt zurück zur Theodor-Heuss-Brücke. Die komplette, fast 4 km lange, Runde des Philosophenwegs habe ich hier verlinkt:
Die Bilder in der Gallerie sind alles Bilder im Hochkant Format. Um die vollständige Größe sehen zu können, einfach drauf klicken 😉
Einen Erfahrungsbericht zu meinen Canon FD Objektive gibt es hier (Link)
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