Auf unseren letzten Reisen hat unsere Fotoausrüstung durch diverse Safaris etwas Schmutz abbekommen. Leider blieb durch die vielen Objektivwechsel der Sensor der Kamera dabei nicht ganz verschont. Ist Schmutz auf der Linse oder dem Sensor, sind diese auf den Bildern meist in den hellen Bereichen ohne Struktur zu sehen. Am schlimmsten macht sich dies bei Aufnahmen mit Himmel bemerkbar. Um diese Flecken auf einem Foto zu entfernen, verwende ich meist die Bereichsreparatur in Adobe Lightroom*, mit der sich die meisten Flecken schnell und sauber entfernen lassen. Hier seht ihr zwei Bilder unseres Südafrika Roadtrips inklusive der in Lightroom markierten Flecken.

Muizenberg Beach mit Flecken in Adobe Lightroom

Ausblick vom Chapmans Peak Drive mit Flecken in Adobe Lightroom
Erstellt man jedoch Zeitrafferaufnahmen oder filmt mit der Kamera, bereiten einem diese Verschmutzungen deutlich mehr Sorgenfalten. Um mir diesen Aufwand bei den nächsten Aufnahmen zu ersparen, habe ich mein Equipment einer Reinigung unterzogen. Wie ich meine Kamera gereinigt habe, habe ich in diesem Artikel kurz zusammengeschrieben.
Welches Equipment habe ich zur Reinigung verwendet?
zum Entfernen von Staub und grobem Schmutz auf Kamera und Objektiv
Zum Reinigen von Objektiven oder Tasten an der Kamera.
Vollformat Sensor-Reinigungskit*
Swab zum säubern des Kamerasensors.
Und hier die einzelnen Schritte zur Reinigung der Kamera:
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Kamera äußerlich von Schmutz befreien
Zunächst habe ich das Objektiv von der Kamera demontiert und das Kameragehäuse mit dem Staubschutzdeckel verschlossen. Anschließend habe ich die Kamera mit dem Blasebalg abgeblasen und mit dem Pinsel des Reinigungsstifts die Kanten und Knöpfe von Staub und Schmutz befreit. Danach habe ich die Kamera mit einem feuchten Tuch abgerieben.
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Sensor automatisch reinigen
Canon Spiegelreflexkameras haben eine automatische Reinigungsfunktion des Sensors. Diese Funktion findet man z. B. bei meiner 5d Mark2 im zweiten Menüpunkt mit dem Schraubenschlüssel unter dem Reiter Sensorreinigung. Dort habe ich die Funktion „jetzt reinigen“ gewählt. Danach muss man die Funktion der Reinigung bestätigen, damit die Kamera das Reinigungsprogramm startet. Die Kamera versucht nun selbständig den Sensor von groben Schmutz zu befreien.

Sensorreinigungsfunktion

Sensorreinigung – jetzt reinigen

Sensorreinigung

Sensorreinigung
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Sensor manuell reinigen
Im gleichen Menü unter „Sensorreinigung“ gibt es die Funktion „Manuelle Reinigung“. Sobald diese Funktion aktiviert wird, klappt der Spiegel nach oben und man hat freie Sicht auf den Sensor. Nun lässt sich der Sensor der Kamera perfekt reinigen. Als erstes habe ich die Kamera mit der Gehäuseöffnung nach unten gehalten und mit dem Blasebalg in das Gehäuse geblasen. Dabei ist darauf zu achten, dass man die Sensorfläche auf keinen Fall mit der Blasebalgspitze berührt. Danach habe ich die Kamera auf einen Tisch gelegt und den Reinigungs-Swab aus dem Sensor Reinigungskit mit einem Tropfen der mitgelieferten Reinigungsflüssigkeit versehen. Anschließend wischte ich mit dem Swab von der einen Seite zur anderen Seite des Sensors. Diesen Vorgang habe ich ein zweites Mal wiederholt um sicher zu gehen, dass auch alle Staubpartikel und Flußen vom Sensor entfernt wurden. Um die manuelle Reinigungsfunktion der Kamera zu beenden, muss man die Kamera nun ausschalten. Der Spiegel der Kamera klappt herunter und die Kamera geht aus.

Sensor manuell reinigen

Sensor manuell reinigen

Sensor manuell reinigen
Achtung: Bei der Reinigung der Kamera ist darauf zu achten, dass die Stromversorgung nicht unterbrochen wird, da dies das Reinigungsprogramm abbrechen würde. Das bedeutet der Akku sollte vor der Reinigung kontrolliert und ggf. aufgeladen werden. Ebenfalls darf das Speicherkartenfach nicht geöffnet werden, da auch dadurch der Vorgang abgebrochen wird und der Spiegel wieder herunterklappt.
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Überprüfen des Reinigungsergebnisses – Flecken sichtbar machen
Um zu überprüfen, ob die Reinigung etwas gebracht hat, habe ich ein weißes Papier mit einer hohen Blende fotografiert. Würde ich das Papier mit einer offenen Blende von z. B. f4 fotografieren, dann würde ich ziemlich sicher keine Flecken auf dem Bild erkennen, da diese in der Unschärfe des Bildes unsichtbar werden. Doch wie bin ich dabei vorgegangen und welche Einstellungen hab ich dabei verwendet?
- Blendeneinstellung auf f16
- weitwinkliges Objektiv
- den Fokus manuell auf die weiße Wand gestellt
- weißes Papier fotografiert
In dem Bild des Papiers lässt sich ziemlich gut erkennen, ob auf dem Sensor oder Objektiv noch Flecken vorhanden sind. Sollte dies der Fall sein, dann muss man eben nochmal ran und den Vorgang wiederholen. Warum habe ich keine weiße Wand fotografiert? Aus einem einfachen Grund, Flecken oder Fussel die sich auf der Wand befinden, würden mich unter Umständen denken lassen, dass mein Sensor nicht wirklich sauber ist und ich würde den Reinigungsprozess dann wahrscheinlich erneut und umsonst wiederholen.
Fazit:
Eigentlich ist es also halb so wild die Kamera selbst zu reinigen, wenn man dabei vorsichtig und sorgfältig vorgeht. Wenn man es einmal gemacht hat, geht es beim zweiten Mal schon alles viel schneller und der Vorgang ist in 5 Minuten ruckzuck erledigt. Dann macht das Fotografieren wieder Spaß und man spart sich das lästige Entfernen von Flecken auf den Bildern.
Bitte beachtet, dass ihr für die Reinigung eurer Kamera nach dieser Anleitung selbst verantwortlich seid und ich bei einer Beschädigung keinerlei Haftung übernehmen. Jedoch kann ich versichern, dass bei mir dieser Reinigungsprozess einwandfrei funktioniert hat.
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Habt ihr eure Kamera auch schon einer Sensorreinigung unterzogen oder habt ihr weitere Reinigungstipps? Dann ab in einen Kommentar damit 😉
2 Comments
Hallo Christoph,
das sind wirklich nützliche Tipps – Danke dafür!
Ich reinige meine Sony (a6300) regelmäßig mit der internen Reinigungsfunktion – habe aber eigentlich den Eindruck, dass die recht wirkungslos ist – und einem Blasebalg, der aber wirkt recht gut. Mehr war noch nicht nötig, ich habe die Vorgängermodelle (Nex 5, Alpha 6000) auch schon mal „nass“ gereinigt, mit Reinigungsflüssigleit, bin aber immer (noch) besorgt darüber, wie stark man eigentlich aufdrücken darf – der beste Tipp ist wahrscheinlich „nicht zu stark“ 😉
Insgesamt habe ich noch keine großen Probleme mit Sensorflecken gehabt – toi, toi, toi – ich bin aber auch sehr umsichtig bei Objektivwechseln. Wenn ich mir was wünschen dürfte – eine effektive interne Reinigung.
Beste Grüße
Roland
PS: Ich habe hier gleich drei Artikel gelesen – guter Stil!
Hallo Roland,
vielen Dank! Oft reicht der Blasebalg allemal aus und meistens sitzt der Dreck ja auf dem Objektiv. Die Reinigung des Sensors nehme ich relativ selten vor. Ich drücke dabei eigentlich so gut wie gar nicht auf. Ich suche lediglich den Kontakt und wische dann möglichst drucklos über die Sensorfläche. Beim Umgang mit dem Equipment bin ich ganz Deiner Meinung, wer umsichtig bei der Handhabung der Kamera und dem Objektivwechsel ist, der muss definitiv weniger putzen, nur manchmal, in meinem Fall nach zwei Safaris, kommt man leider nicht drum herum. 😉
Vielen Dank für Dein Kompliment und weiterhin viel Spaß beim Fotografieren.
Viele Grüße,
Christoph