Jetzt sind es schon fast zwei Jahre, die ich mit der Sony A7 III verbringe. Dabei habe ich mit dem guten Stück schon einiges erlebt. Ich war damit in der Schweiz und Österreich in den Alpen, in Vietnam, in West Australien, auf Amrum und in Holland. Dabei habe ich mit der Kamera diverse Auftragsshootings angefangen von Hochzeiten, Architektur, Sportfotografie und Landschaftsaufnahmen sowie Zeitrafferaufnahmen fotografiert. Ein bunter Strauß an Disziplinen, die an die Kamera ganz unterschiedliche Anforderungen stellen. Wobei es immer zu unterscheiden gilt, ob man sich auf einer Urlaubsreise befindet und nur für sich fotografiert oder eben für ein Fotoshooting, egal welcher Art, für das Fotografieren bezahlt wird. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich die Kamera auf Herz und Nieren in vielen unterschiedlichen Anwendungsfällen ausprobiert und getestet habe. Mein Fazit und was ich von der Kamera nach 2 Jahren Benutzung halte, habe ich nachfolgend aufgeschrieben. Ich habe die Erfahrungen in Vor- und Nachteile gegliedert. Starten möchte ich mit den Vorteilen der Kamera. Es sei noch darauf hinzuweisen, dass ich die Sony A7 III hauptsächlich mit einem Metabones Adapter und adaptierten Canon Objektiven betreibe. Themen die sich Aufgrund der Adaption negativ auf die Kamera verhalten, habe ich bewusst aus meinem Fazit ausgeschlossen.
Vorteile Sony A7 III
Sensor: Dynamikumfang
Der Sensor und der Dynamikumfang der Sony A7 III sind schlicht weg extrem gut. Es ist wirklich unfassbar was man aus unterbelichteten Aufnahmen alles an Details in den Schatten nachträglich herausarbeiten kann. Der Sensor dieser Kamera ist wirklich eines der besten Features die Sony in der A7 III verbaut hat. Bedenkt man, dass die A7 III die Einstiegskamera in Sony`s Vollformatsparte ist, wurde hier definitiv nicht gespart!
Autofokus
Der Autofokus während des Fotografierens ist selbst mit adaptierten Objektiven super schnell und braucht sich auf keinen Fall verstecken. Es gab kaum Situationen in denen mich der Autofokus im Stich gelassen hätte. Augen AF und Tracking von Objekten funktionierten einwandfrei ohne Einschränkungen über die komplette Nutzungsdauer. Über das Display lässt sich per Touch oder über den Joystick der Fokuspunkt versetzen. Das funktioniert wirklich reibungslos.
Individualisierung
Die Einstellmöglichkeiten der Sony A7 III sind sehr umfassend. So gut wie jeder Knopf lässt sich neu mit Funktionen belegen und konfigurieren. Die Bedienung der Kamera lässt sich somit sehr vereinfachen, sobald man sich mal mit der Materie auseinandergesetzt hat. Neben den konfigurierbaren Knöpfen lassen sich weitere 4 Custom Settings speichern und 2 davon per Moduswahlrad aufrufen. Das ist extrem gut und erleichtert das Einstellen der Kamera sehr. Wie man die Tasten und Knöpfe der Sony Alpha III konfiguriert findet ihr hier (Link). Wie ihr individuelle Programme speichern könnt findet ihr hier. (Link)
Adaptionsmöglichkeiten mittels Adapter
Durch die Verwendung von Adaptern ist es möglich Sony fremde Objektive an der Sony Kamera zu verwenden. Ich verwende zum Beispiel ausschließlich Objektive mit Canon EF und Canon FD Mount. Hersteller habe ich Canon und Sigma in meiner Fototasche und ich muss sagen, sie funktionieren alle uneingeschränkt sehr gut. Meine Erfahrungsberichte zum Metabones und Novoflex Adapter findet ihr hier (Metabones / Novoflex)
Wie sich antike adaptierte Objektive an der Sony A7 III schlagen, könnt ihr in nachfolgendem Video sehen. Das Video „HIKE -Spessart Forest“ habe ich ausschließlich in FullHD 120 fps und adaptierten Canon FD Objektiven gefilmt.
Bild und Videoqualität
Die Bildqualität beim Fotografieren sowie beim Filmen sind wirklich sehr gut. Die Bilder sind knack scharf und haben bei 24 Megapixel wirklich eine sehr gute Qualität. Bei den Filmaufnahmen merkt man einen starken Unterschied zwischen den 4K und FullHD 120 fps Aufnahmen. Hier fällt die Qualität von 4K zu Full HD ab. Dennoch lässt sich mit dem Material sehr gut arbeiten. Ich kann sagen, ich bin sehr zufrieden damit. Den Mountain Bike Film „Hidden Trails – Spessart Forest“ habe ich ausschließlich in 4k mit 25 fps gefilmt.
Crop Mode / APSC Mode
Genial ist der APSC Mode der Sony Alpha Kamera. Durch diesen Crop Mode ist es möglich APSC Objektive an der Vollformat Kamera zu verwenden. Das bedeutet zum einen, dass man bedeutend günstigere Objektive verwenden kann und zum anderen wird dadurch die Auswahl an Objektiven enorm vergrößert. Die Auswahl ist schier unendlich. Zum Beispiel kann durch diese Funktion das sehr beliebte Sigma 18-35 mm f1.8 Art* verwendet werden.
Akku
Früher wurde oft der Akku der Sony Alpha Kameras bemängelt. „Sie halten nicht lange“ hieß es. Spätestens mit der Sony A7 III hat es Sony geschafft einen sehr potenten Akku zu verbauen. Mit einem einzigen Ersatzakku komme ich ohne Probleme über die Runden. Ich benötige definitiv keinen dritten Akku. Ich denke das spricht für sich.
Kartenslots
Mit gleich zwei SD-Kartenslots hat Sony das geliefert was sich viele gewünscht haben. Leider ist nur einer von beiden ein SD-UHS II Kartenslot. Aber, in der Preiskategorie dieser Kamera ist es zweifelsohne sehr gut überhaupt zwei Kartenslots zur Verfügung zu haben. Meine Settings sind in der Regel so, dass ich auf den UHS-II Slot Videos aufnehme und auf den langsamen Slot Fotos speichere. Sobald ich Auftragsarbeiten habe, speichere ich parallel auf beiden Slots Fotos. Dadurch habe ich die Sicherheit keine Daten zu verlieren, minimiert. Wie sich die Speicherkartenslots konfigurieren lassen findet ihr hier.
Sensor Bildstabilisierung
Die 5-Achsen Sensor Bildstabilisierung (IBIS) arbeitet im Fotomodus sehr gut. Vor allem wenn man Objektive ohne Stabilisator verwendet, lernt man diese Funktion sehr zu schätzen. Ein schönes Feature. Im Filmmodus ist der Bildstabilisator ok, aber nicht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal.
Wifi und Bluetooth
Genial ist das verbaute Wifi und Bluetooth. Dadurch ist es möglich die Kamera mit dem Smartphone zu verbinden. Neben dem Transferieren von Bildern kann die Kamera mit dem Smartphone gesteuert werden. Das kann in Situationen bei denen das Display nicht einsehbar ist sehr hilfreich sein. Leider ist das Steuern des Autofokus über das Smartphone nicht möglich. Des Weiteren kann die Kamera durch diese Funktion die GPS Daten des Smartphones abgreifen und in die Metadaten der Bilddateien schreiben. Wie das funktioniert findet ihr hier (Link)
Intervallometer
Der Intervallometer wurde von Sony durch ein Firmware Update nachgeliefert. Mit dieser Funktion kann ein externer Timer zum Aufnehmen von Zeitraffer ersetzt werden. Einfach die Kamera wie gewünscht einstellen, anschließend das Intervall festlegen und danach den Intervallometer aktivieren. Löst man die Kamera aus, startet die Intervallaufnahme. Eine sehr nützliche Funktion, die ich sehr zu schätzen weiß. Wie man den Intervallometer verwendet habe ich hier erklärt (Link)
Nachteile Sony A7 III
Leider hat die Sony A7 III nicht nur Vor- sondern auch Nachteile, die ich nicht unerwähnt lassen möchte.
Wechsel von Video Mode zu Fotomode
Ich verwende beim Fotografieren andere Einstellungen als beim Filmen. Sobald ich vom Filmmodus in den Fotomodus wechsle bleiben die Filmsettings weiterhin erhalten. Das nervt ungemein. Wenn ich mit einem Filmfarbprofil filme, z.B. in SLOG, dann kann ich nach einem Wechsel in den Fotomodus damit nichts anfangen. Jedoch bleibt die Einstellung weiterhin erhalten und die Bilder werden mit dem SLOG Profil gespeichert. Ebenfalls benötige ich beim Fotografieren keine Zebras, diese sind für mich hauptsächlich während der Filmerei wichtig. Es wäre schön, wenn Sony diese Settings voneinander getrennt behandeln könnte. Es würde enorm viel Zeit sparen wenn ich nicht ständig die Settings wechsel müsste.
Weißabgleich Video und Foto
Ich weiß nicht wie es euch geht. Wenn ich den automatischen Weißabgleich während dem Fotografieren verwende muss ich in der Nachbearbeitung der Bilder regelmäßig den Weißabgleich korrigieren. Da ich mit RAW Files fotografiere ist das nicht so tragisch, da ich das Problem fixen kann, jedoch ist es Zeitaufwändig und nervig, denn das kenne ich von anderen Kamerasystemen nicht. Im Filmmodus mit der Verwendung des SLOG2 Profils macht es mich schier wahnsinnig. Ich setze hier den Weißabgleich bei jeder Szene generell manuell mit einer Graukarte. Es kommt regelmäßig und reproduzierbar vor, dass zwei Aufnahmen aus der gleichen Szenerie mit dem gleichen Licht einen unterschiedlichen Weißabgleich haben. Ständig darf ich hier nachbessern.
kein internes GPS
Die Kamera besitzt leider kein intern verbautes GPS Modul. Wahrscheinlich wurde auch hier die Funktion wieder auf Grund des Preises aus der Funktionsliste gestrichen.
Ich kann zwar die Standortdaten per Bluetooth von meinem Smartphone abrufen, jedoch ist diese Verknüpfung alles andere als stabil. Ständig muss ich die Verbindung erneut herstellen, um weiterhin die Standortdaten zu speichern. Das funktioniert so gut, dass ich die Funktion mittlerweile nicht mehr verwende.
Banding
Die Sony A7 III bietet die Möglichkeit lautlos auszulösen. Die Funktion heißt Geräuschlose Auf. und steht bei mir immer auf Aus. Das hat den einfachen Grund, dass mit aktivierter Funktion bei Kunstlicht aufgenommene Bilder ein Banding aufweisen. Das heißt, dass die Bilder Querstreifen haben. Diese Querstreifen sind nachträglich leider so gut wie nicht zu entfernen. Für mich ist diese Funktion daher nicht zu verwenden. Wie sich das ganze im Freien bei natürlichem Licht verhält habe ich nicht getestet.
Schmutz auf dem Sensor
Ich nutze die Kamera wirklich bei jedem Wetter. Natürlich mit Acht auf die Technik. Man muss es ja nicht übertreiben. Letztendlich ist die Kamera Staub- und Spritzwasser geschützt. Doch irgendwie scheint es mir, dass der Schutz nicht wirklich ausreichend ist. Betrachtet man die klapprigen Abdeckungen an den externen Schnittstellen, dann ist das alles andere als Staub- und Spritzwasser geschützt. Ständig habe ich Staub auf dem Sensor. So lange man offen blendig fotografiert ist das nicht wirklich schlimm, blendet man jedoch ab kommen die Flecken auf dem Bild zum Vorschein. Beim Fotografieren lässt sich das mit Photoshop nachträglich noch gut beseitigen, bei Filmaufnahmen ist es bedeutend aufwendiger bzw. teilweise sogar nicht möglich. Das ist extrem nervig! Das hatte ich bei meiner Canon Kamera zuvor nicht, zumindest nicht so krass. Ich muss sagen ich passe wirklich auf. Ich wechsle nie das Objektiv bei eingeschalteter Kamera, um den Staub nicht antistatisch anzuziehen. Ich blase ständig mit dem Blasebalg den Staub von dem Sensor und den Objektiven. Jedoch scheint all das nicht auszureichen.
Ergonomie
Die Sony A7 III ist klein und kompakt. Das ist auf Reisen relativ angenehm, da man sie wirklich einfach und schnell verstauen kann. Arbeitet man aber mehrere Stunden im Dauereinsatz damit, dann merke ich schnell, dass meine doch relativ kleinen Hände für diese Kamera immer noch zu groß sind. Eigentlich kaum zu glauben. Anfangs dachte ich, ich werde mich daran gewöhnen, jedoch muss ich nach zwei Jahren dauerhafte Nutzung sagen, dass ich mich wohl geirrt habe. Mit meiner Spiderlight Handschlaufe ist es bedeutend angenehmer die Kamera zu halten, jedoch ist diese z.B. bei der Verwendung eines Gimbals nicht wirklich praktikabel. Ein Batteriegriff kommt für mich derzeit nicht in Frage.
Qualität der Knöpfe und Tasten
Das ist einer der Punkte, die mich wirklich überrascht haben. Ich hatte bisher noch keine einzige Kamera bei der sich der Lack bzw. die Beschichtung einer Taste gelöst hat. Ich meine bei der Sony A7 III handelt es sich nicht um eine 400 € Kamera. Das gute Stück kostet satte 2.300 € und ich finde es nicht zu viel verlangt hier ordentliche Knöpfe und Tasten zu verbauen.
kein Touchdisplay
Sony verbaut bei seinen Kameras derzeit leider noch kein Touchdisplay. Lediglich der Fokuspunkt kann per Touch gesetzt werden. Die Bedienung im Menü wäre mit einem Touchdisplay bedeutend angenehmer. Aber gut, so ist es nun mal.
kein Flipscreen
Das Display der Sony ist leider kein Flipscreen. Da ich keine VLOGs erstelle ist das für mich nicht ganz so dramatisch, jedoch war ich schon oft in einer Situation in der ich die Kamera nicht von hinten wie gewohnt bedienen konnte. Hier wäre für mich ein Flipscreen super hilfreich gewesen, um die Kamera einzustellen.
Auflösung Display
Das Display ist für mich einer der größten Mankos der Sony A7 III. Mir fällt es oft wirklich schwer Bilder oder Videoaufnahmen zu kontrollieren. Es ist wirklich schwierig die Schärfe eines Bildes zu kontrollieren. Ebenfalls fällt es mir schwer die Belichtung richtig einzuschätzen. Natürlich kontrolliere ich nochmals das Histogram oder die Belichtungsanzeige. Jedoch werde ich trotz allen Kontrollmechanismen von dem Display getäuscht. Oft sind die Bilder im Nachhinein bedeutend dunkler, als sie auf dem Display angezeigt werden. Vergleicht man das Display mit den Displays der Konkurrenz in der gleichen Preisklasse, dann erkennt man leider einen krassen Unterschied.
Auflösung Sucher
Der Sucher hat das Problem des Displays nicht. Zumindest lassen sich durch den Sucher die Bilder ordentlich kontrollieren. Filme ich auf einem Gimbal, habe ich jedoch den Sucher deaktiviert. Somit ist für mich die Kontrolle durch den Sucher super umständlich. Des weiteren hätte ich mir auch beim Sucher ein wenig mehr Auflösung gewünscht. Ganz ehrlich, Sucher, Display, Sensor und Ergonomie sind die wichtigsten Elemente einer Kamera. Wenn diese Komponenten nicht zufriedenstellend arbeiten, dann beeinflusst das immer die Zufriedenheit des Kunden. Ich kann nicht verstehen, dass man hier gespart hat. Den Sensor ausgenommen, gibt es hier wirklich Luft nach oben.
fehlendes Schulterdisplay
Ich hätte es nicht gedacht, aber ich vermisse das fehlende Schulterdisplay. Es zeigt zwar im Vergleich zum Hauptdisplay keine weiteren Informationen an, es bündelt jedoch die wesentlichen Einstellungen auf kleinsten Raum auf einem Display. Das Schulterdisplay ermöglicht es mir, ohne groß zu suchen, sofort die gesetzten Einstellungen zu erkennen und ggf. anzupassen.
Hauttöne – Color Science
Das leidige Thema Hauttöne und Color Science. Ja, es ist Geschmackssache. Absolut! Meiner Meinung nach haben die Hauttöne der A7 III zu viel grün Anteile. Zumindest muss ich meistens den grünen Anteil reduzieren, um eine ordentliche, realistische Hautfarbe zu erhalten. Besonders in der Videobearbeitung nimmt das sehr viel Zeit in Anspruch. Ich fummel mir regelrecht einen ab, um die Hauttöne in der Nachbearbeitung zu korrigieren.
Speicherpuffer
Vor kurzem wurde ich beauftrag Sportler zu fotografieren. Hier wurde leider eine weitere Schwäche der Kamera sichtbar. Da es eine Auftragsarbeit war, habe ich die Bilder gleichzeitig auf zwei Speicherkarten gespeichert. Eine UHS-II und eine UHS Karte. Ich wollte sicher gehen, keine Bilder bei einem Defekt der Karten zu verlieren. Die Kamera schießt laut Hersteller 10 Bilder pro Sekunde. Das ist für mich mehr als ausreichend. Fotografiert man jedoch in RAW kann die Kamera nur 40 Bilder in Folge aufnehmen, das bedeutet 4 Sekunden lang fotografieren. Speichert man so wie ich, parallel auf beide Speicherkartenslots, dann reduziert sich die Zahl auf 30 Bilder. Das ist schlichtweg nicht ausreichend. Das bedeutet sobald die fotografierte Szene länger als 3 Sekunden dauert, hat man Pech gehabt. Nach dem Fotografieren der Serie schreibt die Kamera ca. 10 Sekunden die Bilder auf die Speicherkarte und ist in dieser Zeit nicht verwendbar.
kein Ladegerät
Wahrscheinlich ist es dem günstigen Einstiegspreis zum Opfer gefallen. Bei der Sony A7 III wird leider kein Ladegerät mitgeliefert. Das bedeutet, sofern man das originale Sony Ladegerät haben möchte, fallen weitere 89 € an. Betreibt man die Kamera nur mit einem einzigen Akku, ist das nicht weiter tragisch, doch sobald man einen Zweiten verwendet ist das mehr als lästig, wenn die Kamera nur per USB-Kabel geladen werden kann. Ich habe mir ein Ladegerät von RAVPower zu gelegt und bin damit sehr zufrieden. Meinen Erfahrungsbericht dazu findet ihr hier. (Link)
Das Fazit zum Fazit
Die Sony Kamera hat viele Vorteile und leider auch einige Nachteile. Meiner Meinung nach sind viele Nachteile erträglich, so lange man die Kamera im ambitionierten Hobbybereich verwendet. Der Sensor und der Autofokus sind extrem gut. Der Dynamikumfang ist wirklich sensationell. Der Autofokus super schnell. Hier lässt die Kamera so gut wie keine Wünsche offen!
Die Qualität der Bilder und der Videoaufnahmen lässt ebenfalls kaum Raum für Kritik. Ergonomie ist eben bei jedem anders. Für den einen liegt die Kamera perfekt in der Hand, für den anderen eben nicht. Das ist einfach so. Die Themen Weißabgleich und Color-Science hingegen bedeuten für mich einen bedeutenden Mehraufwand in der Nachbearbeitung. Das muss nicht sein und nervt. Ebenfalls frustriert mich das Thema „Staub auf dem Sensor“. Auch das bedeutet für mich nervige Mehrarbeit am Computer und die versuche ich so gering wie möglich zu halten. Die Qualität der Knöpfe hat mich enttäuscht. Hier hätte ich von Sony echt mehr erwartet. Die Speicherrate der Bilder bei der Verwendung von RAWs in der Serienbildfunktion ist meiner Meinung nach nicht ausreichend. Nach maximal drei Sekunden ist die Serienbildfunktion beendet. Müsste ich das Fazit auf einen Satz reduzieren, dann würde ich sagen, dass die Kamera für den ambitionierten Hobbybereich mehr als ausreichend ist, jedoch für den professionellen Gebrauch nicht für jede Art der Fotografie geeignet ist. Es kommt eben immer darauf an. Eine Eierlegendewollmilchsau ist die Sony A7 III nicht. Es ist eben der günstige Einstieg in die Welt der Vollformat Kameras. Die Sony A7 III muss sich jedoch auf keinen Fall vor der Konkurrenz verstecken. Technische Daten sind eben nicht alles.
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6 Comments
Hallo Christoph
Deine Beiträge zur a7iii sind wirklich gut geschrieben und interessant.
Vorallem das du mit der Bildquali trotz adaptierten Objektiven zufrieden bist.
Ich komme noch vom alten Sony A-Mount, und möchte eigentlich einen Wechsel zur a7iii machen ohne gleich die ganzen Objektive erneuern zu müssen. Dein Beitrag hat mir jetzt ein bisschen die Angst genommen….
Mein Niveau lässt sich mit Semi-Pro im Hobby Bereich beschreiben.
Gruss
Chrigu
Hallo Chris,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Ja, mir ging es damals ähnlich. Ich hatte einen ganzen Sack Objektive und wollte diese nicht für eine neue Kamera eintauschen. Der Adapter funktioniert zum Fotografieren ziemlich gut. Einzig beim Filmen vermisse ich den Autofokus. Das nervt! Wenn Du Deine A-Mount Objektive mittels Sony Adapter auf den E-Mount adaptierst, hast du vermutlich diese Probleme nicht. Vielleicht am besten mal im Fachhandel testen 😉
Viele Grüße,
Christoph
Hallo Chris,
ich weiß daß der Bericht schon eine Weile her ist aber ich wollte Dir dennoch einen Tip für dein Griffproblem geben.
Auch ich hatte mit meinen rel. großen Händen das Problem des überstehenden kleinen Fingers.
Ich habe mir die EInhand-Friffverlängerung von Meike geholt und damit liegt die Kamera super in der Hand.
Zudem hält man dann die Kamera in der Höhe etwas anders und der Mittelfinger stößt nicht mehr wirklich am Adapter an.
Ich verwende für meine Shootings ein sehr ähnliches Equipment wie du und kann die meisten Beurteilungen sehr gut nachvollziehen.
Probier das mit dem Meikegriff doch mal aus … der ist auch noch ziemlich günstig mit ca. 50.-€.
Ansonsten übrigens ein sehr schöner, ausführlicher und praxisnaher Beitrag … danke.
VG,
Thomas Kolb
Hallo Thomas,
vielen Dank für deinen Kommentar und vor allem dein Tipp für mein Griffproblem. Ich schaue mir den Griff von Meike auf alle Fälle mal an.
Bin gespannt ob er das Problem für mich löst 😉
Vielen Dank für dein Kompliment!
Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
Christoph
Es ist inzwischen einige Zeit vergangen, und es gibt inzwischen die Sony A7 Mark IV. Ich selbst habe eine A7RV…und da sind die meisten Kritikpunkte inzwischen „gelöst“.
Das Moduswahlrad ist mit einem Knopf zum Entsperren versehen. Um das Rad zu verstellen, muss man gleichzeitg den Knopf gedrückt halten.
Das Staubproblem sollte bei der A7RV nicht mehr bestehen. Der Sensor ist speziell beschichtet, sodass dieser den Staub nicht anzieht. Zudem verfügt die Kamera über einen Ultraschall-Reinigungsmodus, der bei jedem Ausschalten der Kamera ausgeführt wird. Der Sensor wird dabei mit sehr hoher Frequenz zum Vibrieren gebracht, sodass Staub abfällt. Weiterhin kann man im Menü einstellen, dass der Verschluss bei ausgeschalteter Kamera geschlossen werden soll, sodass der Sensor dahiner verborgen ist, wenn man Objektive wechselt.
Die Einstellungen von Foto und Video sind jetzt getrennt. Über einen Schalter am Moduswahlrad kann man nun auswählen „Foto, Video und S&Q – Zeitraffer“ – die Einstellungen in der Kamera werden nun getrennt von Foto/Video vorgenommen.
Ein Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten.
Das Display ist nun vollständig mit Touch-Gesten bedienbar.
Die Auflösung von Sucher und Monitor ist bei der A7RV extrem hoch – sicher mit die höchste Auflösung bei Vollformat.
Die A7RV hat wohl den besten Display-Verstell-Mechanismus, den man sich denken kann – sowohl schwenk- als auch klappbar.
Der Weißabgleich funktioniert zuverlässig. Das scheint generell ein Kritikpunkt bei Kameras von SONY zu sein. Ich kann mich bei meiner A7RV nicht über den Weißabgleich beklagen.
Die Qualität der Knöpfe und Tasten ist anscheinend gut. Das muss sich im Langzeiteinsatz noch herausstellen.
SONY hat also sehr viel Verbesserungen vorgenommen und viele der Kritikpunkte ausgemerzt, wenn auch nicht alle. Ein Schulterdisplay gibt es weiterhin nicht, und bei der A7RV ist Banding und Rolling Shutter beim Filmen ein Problem – beim Fotografieren ist es bei Verwendung des mechanischen Vershlusses kein Problem. Da ich nur fotografiere und nicht filme, ist das für mich sowieso kein Problem.
Hallo Dirk,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Das freut mich, dass Sony in fast allen Punkten nachgebessert hat. Anscheinend nehmen sie das Feedback ihrer Nutzer ernst und arbeiten an Lösungen.
Viele Grüße,
Christoph