Zeitraffer mit der Sony A7 III
Wer hätte es gedacht – nach gut einem Jahr nach der Veröffentlichung der Sony A7 III* liefert Sony mit einem Software Update die Funktion eines Intervalometers nach. Das bedeutet, es ist nun endlich möglich mit der A7 III Zeitraffer ohne einen externen Auslöser/Timer aufzunehmen. Es scheint als würde die Zeitrafferfotografie von den Kameraherstellern endlich ernst genommen zu werden. Bei der Aufnahme von Zeitraffern ist es mir besonders wichtig, dass die Kamera die einzelnen Bilder NICHT als Video abspeichert. Dies ist nämlich bereits mit der S&Q Funktion möglich. Anders als bei der S&Q Funktion speichert die Kamera, bei Verwendung des neuen Intervalometer, die Bilder als einzelne JPEG oder RAW Dateien. Werden die Bilder als RAW aufgenommen, ermöglicht das die einzelnen Bilder mit einem RAW Converter, wie z. B. Camera RAW oder Lightroom, zu entwickeln bevor sie als Video zusammengefügt werden. Dadurch ist es möglich einzelne Parameter, wie den Weißabgleich oder die Belichtung, nachträglich anzupassen. Natürlich sind auch hier Grenzen gesetzt, jedoch bietet diese Bearbeitung bedeutend mehr Spielraum als die nachträgliche Bearbeitung von Videos oder JPEG`s. Nachdem die Bilder bearbeitet wurden werden sie anschließend zu einem Video zusammengefügt. Eine Möglichkeit wie man aus einzelnen Bilder ein Zeitraffervideo erstellt habe ich hier aufgeschrieben. Was es bei der Aufnahme von Zeitraffer zu beachten gibt findet ihr in diesem Artikel.
Wo ihr die Intervall Funktion findet und wie ihr eure Sony Kamera für eine Zeitrafferaufnahme einstellen könnt, habe ich in dem nachfolgenden Artikel aufgeschrieben.
Zeitraffer mit der Sony A7 III aufnehmen
Damit ihr mit der Sony A7 III Zeitraffer ohne externen Timer aufzunehmen könnt, ist es notwendig die aktuelle Firmware auf die Version 3.01 zu aktualisieren. Wie das Firmware Update funktioniert findet ihr hier.
Intervall Aufnahme Funktion
Sobald die Firmware aktualisiert ist steht im Menü Aufnahme-Modus/Bildfolge2 auf der 4. Seite die Funktion IntervAufn.-Funkt. zur Verfügung. Besser erkennt man diese Funktion an dem kleinen Uhren Logo vor dem eigentlichen Namen. Da ich diese Funktion öfter benötige, habe ich sie mir direkt auf die C4 Taste gelegt. Wie das funktioniert findet ihr in diesem Artikel.
Sobald man im Menü eine Ebene tiefer geht kann die Intervallaufnahme Funktion aktiviert werden. Steht diese auf ON beginnt die Kamera das Intervall zu fotografieren sobald der Auslöser betätigt wurde.
Die Aufnahmestartzeit
Die Aufnahmestartzeit bestimmt die Zeit die die Kamera wartet, bevor sie nach dem Auslösen startet das Intervall zu fotografieren. Diese habe ich meistens auf 3 Sekunden gestellt. Das ist praktisch, da sonst durch das Drücken des Auslösers ggf. die Kamera bewegt wird und das Bild dadurch verwackelt.
Das Aufnahmeintervall
Unter dem Aufnahmeintervall lässt sich die Zeit einstellen, die während einer Aufnahme vergeht, bevor das nächste Bild aufgenommen wird. Also das Intervall alle wieviel Sekunden oder Minuten die Kamera auslösen soll.
Anzahl der Aufnahmen
Im Menüpunkt Anzahl der Aufn. wird eingestellt wieviele Aufnahmen während einem Intervall aufgenommen werden sollen. Verwendet man z. B. im anschließenden Zeitraffer Video die Einstellung 25 fps, dann ergeben 250 Bilder eine Videolänge von 10 Sekunden. (10 Sek x 25 fps = 250 Bilder)
Auto Exposure Tracking Sensivity
AE-Verf.empfindl. = Auto Exposure Tracking Sensivity. Wenn ihr die Intervallaufnahme in dem A-Programm (Blendenpriorität) fotografiert, dann kann über diese Funktion eingestellt werden wie stark die einzelnen Aufnahmen gegenüber der sich ändernden Lichtsituation (Luminanz) angepasst werden sollen. Da ich Zeitraffer eigentlich immer im M-Modus verwende, ist diese Funktion für mich nicht so wichtig. Würde ich sie doch verwenden, dann wäre meine Einstellung hier Niedrig.
Geräuschlose Intervall Aufnahme
Mit der Funktion GeräuschlAufn. Intv. kann die Zeitraffersequenz lautlos aufgenommen werden. Da ich jedoch beim lautlosen Auslösen mit der Sony A7 III öfters eine Streifenbildung erhalte, verwende ich diese Funktion nie. Mehr dazu habe ich in meinem Erfahrungsbericht zur Kamera geschrieben.
Einzelne Aufnahmen als Zeitraffer auf der Kamera betrachten
Sony hat der A7 III nicht nur einen Intervalometer spendiert, sondern auch eine Funktion, um die einzelnen Bilder als Zeitraffer auf der Kamera abzuspielen. Im Menü unter Wiedergabe4 (Seite 4 im Wiedergabe Menü (Play Button als Logo) wird die Funktion Kont. Wgb. f. Intv. und WdgGeschw. Intv. angezeigt. Mit der Funktion Kont. Wgb. f. Intv. kann die Zeitraffer Sequenz abgespielt werden. Mit der Funktion WdgGeschw. Intv. kann eingestellt werden wieviel Bilder in dieser Preview angezeigt werden. Ich habe hier 5 eingestellt. Das bedeutet es wird nur jedes 5. Bild während der Wiedergabe angezeigt.
fertiger Zeitrafferfilm
Eine fertige Zeitrafferaufnahme könnte dann zum Beispiel so aussehen:
Das Video wurde nicht mit der Sony A7 III* erstellt. Dieses Video habe ich mit einer Canon 5D Mark II und einem externen Timer* aufgenommen.
Habt ihr die Intervallfunktion schon ausprobiert? Wie hat es funktioniert? Hinterlasst Eure Erfahrung gerne in einem Kommentar 😉
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17 Comments
Das ist von Sony wieder nur halber Kram! Warum? Versuche doch ‚mal, von Dir selbst ein Passfoto zu schießen! Du musst auf Dich fokussieren, wo Du doch noch hinter der Kamera stehst. Oder, ein Tierfilmer stellt seine Kamera vor einen Bau, wenn der Fotostar erscheint, muss fokussiert werden, nach jeder Bewegung. Mensch, Sony, das Wichtigste ist das Fokussieren (gibt ’s bei anderen Kameras schon ewig). Ja, an der A7RIII muss ich weiterhin mit so ’nem Cheini-Timer arbeiten, Sonys A7er sind zwar toll, doch leider weiß Sony selber nicht, was sie da produzieren.
Hi Petrusch,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Deinen Anwendungsfall habe ich nicht. Da ich die Intervall Funkion nur zum Fotografieren von Zeitrafferaufnahmen von Landschaften verwende, setze ich meinen Fokus immer vor der Zeitrafferaufnahme. Hier verwende ich auch meist keinen Autofokus. Danach starte ich das Intervall und jedes Bild ist gleich fokussiert. Würde ich jedes einzelne Bild separat fokussieren oder von der Kamera fokussieren lassen, würde meine Zeitrafferaufnahme als fertiges Video enorm pumpen, weil der Fokus immer ein wenig versetzt wäre. Ein weiteres Problem wäre, dass das Zeitrafferintervall dadurch verzögert werden würde. Dadurch wäre es schwierig sehr kurze Zeitraffer zu fotografieren. Vermutlich hat Sony diese Funktion für die Zielgruppe Landschaftsfotografen entwickelt. Mit der Sony Imaging Mobile App könntest Du mit einem Smartphone die Kamera fernsteuern. Z. B. beim Passbild fotografieren Fokussieren und danach Auslösen.
Viele Grüße,
Christoph
Von 1000 Leuten benötigt vllt einer den merkwürdigen Anwendungsbereich, den Petrusch oben beschreibt. Von daher völlig zu vernachlässigen … würde ich an Sonys Stelle genauso machen – die wissen nämlich sehr wohl, wie man die zur Zeit besten Kameras entwickelt.
Die durch das Update vorhandene Intervallfunktion habe ich schätzen und lieben gelernt, da sie meinen Pixxel Timer überflüssig macht. Für so gut wie alle gängigen Timelapse-Aufnahmen erfüllt die Funktion zu 110% und zuverlässig ihren Zweck.
Danke, Sony. Und Danke Christoph für den Artikel.
Hi Andreas,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, auch bei mir ersetzt diese Funktion meinen externen Timer. Ich freue mich immer wenn ich ein Stück Equipment weniger mit mir rumschleppen muss ?
Viele Grüße,
Christoph
Hey super, danke vielmal! Nun kann ich endlich mit meiner a7ii Zeitraffer machen.
Hi,
sehr gerne! Viel Spaß beim Timelapsen 😉
Viele Grüße,
Christoph
Wie setzt ihr die Fotos am Ende am unbeschwerlichsten zu einer Filmdatei zusammen? Empfehlungen? Erfahrungen? 🙂
Hi Oliver,
ich mache es immer noch so, wie ich es in diesem Artikel beschrieben habe. (Link)
Viele Grüße,
Christoph
Es scheint, auch die Sony-User wissen nicht, was eine Intervallfunktion können M U S S! Dass sich die Lichtverhältnisse während der Aufnahmezeit ändern können, scheint jeder zu begreifen; also muss die Kamera vor jeder Aufnahme das Licht messen, aber auch das zu fotografierende Objekt kann die Position ändern, deshalb muss die Fokussierung nicht mehr stimmen. Jedes Mickey-Mouse-Intervalometer fokussiert VOR JEDER Aufnahme, auch Nikon weiß, wie ’s geht. Z.B.: Kamera/Stativ/ Fokusfelder auf Mitte Straße… Mit dem Motorrad bin ich aus ca. 400 m auf die Kamera zugefahren, un die hat ca. jede Sekunde eine Aufnahme gemacht – jedes Bild war scharf! Aber, das war eine Nikon F 801.
Hallo Petrusch,
ich denke das hat nichts mit NICHT wissen zu tun, sondern damit, dass eben jeder einen anderen Anwendungsfall hat und dementsprechend mit einer anderen Brille auf manche Themen blickt. Ich verwende die Intervallfunktion nur für Zeitrafferaufnahmen, bei denen ich die Einstellungen voll manuell vornehme. Wenn sich die Lichtsituation ändert, dann regle ich auch das während der Zeitrafferaufnahme manuell nach. Wenn ich die Anpassung an die Lichtsituation der Kamera überlasse, dann erhalte ich in den Aufnahmen hässliches Flickern. Den Fokus setze ich ebenfalls wie oben schon geschrieben, bei Zeitrafferaufnahmen, immer manuell. Dadurch verhindere ich einen „Pumpeneffekt“ in der Aufnahme. Es ist eben eine komplett andere Situation und dementsprechend habe ich eine ganz andere Erwartung an den Intervallometer.
Viele Grüße,
Christoph
Hallo, Christoph,
o.k., so siehst Du ’s. Vielleicht filmt der eine oder andere auch mit der Kamera. Einstellungen nach Wunsch und los: es kommt ein Objekt auf die Kamera zu, oder es entfernt sich oder ich schwenke die Kamera – immer fokussiert die Kamera all das, was im Fokusfeld liegt. Nun stelle man sich vor, die Kamera filmte nach gleichem Prinzip wie in der Intervallfunktion: nur ein Bruchteil der ersten Bilder wären scharf abgebildet, alles andere wäre unscharf. Das dem nicht so ist bei meiner a7RIII, zeigt ein Movietest – alles ist scharf, ergo, die Kamera kann! Hier gäbe es sicher einen Aufschrei, fokussierte die Kamera nicht.
2. Beispiel: Foto mit Omi und Opi im Freien auf ’nem Hügel, weit im Hintergrund die Berge. Also Kamera auf ’s Stativ, Intervallfunktion eingestellt (weil mehrere Bilder doch sicherer sind ) und los. Mit dem Auslöser stellt die Kamera auf Omi und Opi scharf, ich stelle mich dazu, und alles wird schön scharf. Alles bleibt so , nur Omi und Opi sind nicht mehr. Ich löse wie gehabt aus und, nicht ich bin scharf abgebildet, sondern die Berge im Hintergrund, obwohl ich doch im Fokusfeld bin. Nein, mein lieber Christoph, Sony ist ein Elektrokonzern mit Schwerpunkt Unterhaltungselektronik, und deshalb wundere ich so manches Mal über ihr Rumgewurstele an den Kameras. Die a7RIII ist doch eine super Kamera, ein solches „Intervallspielzeug“ hat sie nicht verdient. Einen Blick nur zum Konkurrenten Nikon, und man wüsste wie Intervallfunktion geht.
Alles Gute und bleib‘ gesund
Wolfgang
Petrusch, ich verstehe schon was du meinst und ich kann auch nachvollziehen was dir hier fehlt. Ich komme ja auch von Canon zu Sony und bin in Sachen Software Bedienungsfreundlichkeit anderes gewohnt. Das „Rumgewurstel“, das du ansprichst kann ich mehr als nachvollziehen. Und ja, es geht auch anders, wenn man sich bei anderen Kamera Herstellern umschaut. Leider ist jedoch bei Nikon sowie Canon auch nicht alles aus Gold. Man sollte sich einfach vor dem Kauf der Kamera bewusst sein, was man denn gerne hätte bzw. mit der Kamera machen möchte. Viele verlassen sich auf die Meinung Anderer, ohne selbst ihren eigenen Need zu hinterfragen. An der Sony A7 III ist definitiv nicht alles gut, das habe ich auch nie behauptet. Die Kamera hat ihre Schwächen und ihre Stärken und dabei kommt es IMMER darauf an, was man damit macht oder machen möchte. Meine Meinung dazu findest du hier. (link)
Dir auch alles gute 😉
Viele Grüße,
Christoph
wenn du im M-modus die aufnahmen machst, dann auch uebergaenge von tag zu nacht?
passt dann die kamera im M-modus auch belichtungszeit und ISO an?
ich hatte hierfuer immer den A-modus verwendet und dann die bilder mit LRTimelapse weiter bearbeitet.
Hi,
ja, ich mache auch die Tag zu Nacht Übergänge im M-Modus. Hier regle ich jedoch die Belichtungszeit während der Aufnahme selbst nach. Mit LRTimelapse verwende ich dann den Holy Grail Wizard, um die Belichtungssprünge auszugleichen.
Viele Grüße,
Christoph
[…] Das Erstellen der 670 Aufnahmen passierte Automatisch mit der Intervallfunktion der Kamera und dauerte insgesamt fast 5 Stunden – dann war der Akku der Kamera erschöpft. Die Intervallfunktion der A7III wird hier sehr gut erklärt: https://christophkramer.org/sony-a7-iii-zeitraffer-mit-dem-intervalometer/ […]
Danke für den Tipp! Das ist sowas von hilfreich! Die Funktion ist einfach Gold wert, da ich den Fernauslöser meistens nicht mit habe. Was Petrusch erwähnt hat verstehe ich, ABER 1.) wie du schon erwähnt hast für Landschaft irrelevant und 2.) auch für Gruppenfotos wo ist selbst mit draufsoll, sehe ich nicht das Problem. Ich lasse alle Personen aufstellen fokussiere, drück den Auslöser und stelle mich dann dazu. 5sec countdown, jede Sek ein Foto 10x. Danke fertig! Denn der normale 3sec bzw 10sec Countdown hatte bisher ja immer nur ein Foto gemacht bzw bis zu 5Fotos, aber innerhalb kürzester Zeit. Das war für Gruppenfotos wertlos, da nur mit sehr viel Glück der erste Schuss gelingt. Bei einer Intervallsession ist die Chance viel höher dass etwas brauchbares dabei ist.
Hi Alex,
vielen Dank für dein Kommentar. Genau diesen Use Casse habe ich auch öfters. Schön wie du es beschrieben hast.
Viele Grüße,
Christoph