Nach unserer Südtirol Rundreise hat mich das Berg-Fieber noch mehr gepackt, als es zuvor schon der Fall war.
Die Berge waren für mich bis dato eigentlich hauptsächlich ein Winterreiseziel. Nach unserer Dolomitentour wollte ich mich unbedingt als nächsten Schritt an einen Klettersteig wagen – aber dies am besten natürlich mit Hilfe eines erfahrenen Kletterers.
Zusammen mit Patrick von www.derPatronaut.de und zwei weiteren Freunden ging es für drei Tage in die Fränkische Alb, um dort meinen ersten Klettersteig zu gehen. Patrick, der bereits diverse Klettersteig-Touren und -Höhenmeter hinter sich hat, erklärte uns die ersten Schritte im Klettergurt.
Am ersten Tag unserer Tour sollte der Höhenglücksteig unser Ziel sein. Unser „Basislager“ haben wir in Hirschbach im Gasthof „Goldener Hirsch“ aufgeschlagen. Die Unterkunft ist perfekt gelegen, um den Höhenglücksteig und die Rundwanderwege des Hirschbachtals im nördlichen Teil der Fränkischen Alb zu Fuß zu erreichen.
Der Höhenglücksteig
Der Höhenglücksteig besteht aus 3 Teilen und weist die Schwierigkeitsgrade C, D und E auf. Die Definition der Schwierigkeitsgrade gibt es hier.
Da die schwierigen Abschnitte allesamt umgangen werden können, eignet sich der Steig perfekt für Anfänger. Aber auch Könner kommen durch die knackigen Passagen, wie der Wittmann Schikane, auf ihre Kosten.
Der Einstieg verschafft auf der Stelle Respekt, denn dieser startet bereits mit dem Schwierigkeitsgrad E, dem „knackigen Herzog“. Zum Glück gibt es die Möglichkeit rechts davon einen Kamin hinauf zu klettern, der für den Anfänger die erste Wahl sein sollte. Zumindest haben wir uns dazu entschieden die zunächst einfache Route zu wählen. Nach dem Kamin startet der eigentliche Klettersteig, denn dort beginnt der Teil an dem wir unsere Sicherung in das Stahlseil hängen und die ersten Schritte in der Höhe am Felsen wagten. Eigentlich gar nicht so schlimm, sofern man sich konzentriert und einfach ein Schritt nach dem Anderen geht. Nach dem ersten Abschnitt gehen wir über eine kleine Holzbrücke bis zur nächsten Kletterpassage. Hier hat man die Möglichkeit sich ein paar Minuten auszuruhen und sich auf den nächsten Kletterabschnitt vorzubereiten. Also wieder ab in die Sicherung und rein ins Klettervergnügen. Jetzt wird es etwas knackiger. Auf schmalen, in den Berg versenkten Stahlbolzen balancieren wir die Wand entlang. Unter unseren Füßen geht es ca. 10 Meter in die Tiefe, zumindest fühlt es sich wie 10 Meter an. Die nächste Eckpassage erweist sich als erste größere Herausforderung, an der wir bereits die ersten Körner lassen. Hat man diese geschafft, wird es wieder etwas leichter und wir bekommen fix wieder festen Boden unter die Füße.
Jetzt beginnt die Wittmann Schikane (D/E). Von unten schaut sie eigentlich recht harmlos aus, doch hängt man erstmal in der Wand, ist sie alles andere als leicht. Nachdem zwei von uns alle Kräfte in der Schikane opferten, habe ich mich dazu entschlossen das Geschehen vom Boden mit der Kamera zu dokumentieren. Nach diesem Kraftakt sind wir über eine weitere Wandpassage zum Ende des ersten Teil des Höhenglücksteigs gelangt. Hier endete auch unser Ausflug in den Klettersteig, immerhin laufen wir noch ein Stück bis wir zurück zu unserem „Basislager“ kommen. Durch die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade und der Möglichkeit fast jederzeit auszusteigen, war für mich der Höhenglücksteig der perfekte Ort um in die Kletterwelt einzusteigen.
Rundwanderweg Nr. 2
Am zweiten Tag unseres Trips haben wir uns durch Empfehlung unseres Gastwirtes gegen den Höhlenrundwanderweg (Nr. 3) und für den Rundwanderweg Nr. 2 entschieden.
Die Tourdaten
Hier ein paar Eckdaten zu unserer Tour:
Unserer Tour startete erneut vom Dorfplatz in Hirschbach. Über die gegenüberliegende Brücke gelangen wir zum Waldrand, wo auch schon die Beschilderung des Wanderweges beginnt. Dort ging es an der ersten Weggabelung nach links, da wir zunächst zum Gipfelkreuz der Mittelbergwand aufsteigen wollten. Dazu verlassen wir den Rundwanderweg Nr. 2 und folgen dem Weg Nr. 3 auf einem schmalen Pfad in den Wald.
Der Weg führt uns direkt auf den Kopf der Mittelbergwand mit einer nebelbehangen Aussicht über das Tal. Über den Weg Nr. 3 gelangen wir wieder zurück zu unserer Hauptroute, auf den Rundwanderweg Nr. 2. Diesen folgen wir über den Frankekamin bis zum Noristörle. Dort gönnten wir uns eine kleine Verschnaufpause, bevor wir unsere Tour Richtung Neutras fortsetzten.
Neutras ist auf unserer Tour der perfekte Ort, um eine Pause im Gasthof zum Neutrasfelsen einzulegen. Der Gasthof bietet viele lokale Spezialitäten, angefangen vom leckeren fränkischen Bier, über das knusprige Schäufele, bis hin zum frittierten Karpfen, gibt es hier alles was das fränkische Herz begehrt. Nach unserer Stärkung gehen wir den Rundwanderweg weitere 2 km weiter bis zum „Himmel“, das Dach des Höhenglücksteigs.
Hier hat man einen atemberaubenden Blick über den bereits durch den Herbst gefärbten Wald bis nach Nürnberg. Kurz vor Sonnenuntergang können wir in der Ferne den Nürnberger Funkturm erkennen. Hier verweilen wir ein wenig, bevor es in Richtung Hirschbachtal zurück zu unserem „Basislager“ ging.
Die Tour zusammengefasst:
Hirschbach – Gipfelkreuz Mittelbergwand – Frankenkamin – Noristörle – Neutras – Himmel – Hirschbach
In der Kletterschule Berg- und Skiteam jura alpin gibt es die Möglichkeit eine Kletterausrüstung zu mieten.
2 Comments
Schöne Grüße aus Ottensoos ?
Das liegt in der Nähe von Hersbruck !
Bin auf deinen Blog über Google gestoßen , und fand in recht interessant.
Fotografie Hobby mäßig auch viel also teilen wir beide die gleiche Leidenschaft.
Durchs stöbern sehe ich da er hat mich ja fasst schon besucht.
Hast jetzt einen treuen Leser gewonnen ??
Bitte Info beim nächsten Besuch ?
Hallo Bernd,
vielen Dank. Freut mich sehr, dass Dir der Blog gefällt. In der fränkischen Alb und der Region rund herum hat es mir sehr gut gefallen, vielleicht komme ich mal wieder in die Nähe.;-) Zur Zeit habe ich aber andere Ziele im Visier, daher kann ich noch nicht genau sagen, wann es mal wieder so weit ist. Vielleicht bis bald mal.
Viele Grüße,
Christoph