Der größte Gletscher der Alpen

Das nächste Ziel unseres Schweiz Trips sollte der Aletschgletscher, der größte Gletschter der Alpen, sein. Unser Zelt schlugen wir diesmal in Fiesch, im Kanton Wallis, auf. Das kleine Bergdorf liegt bereits auf 1.049 Meter Höhe und ist perfekt gelegen, um von dort unsere Touren zum Aletschgletscher zu starten. Als erste Tour planten wir die Besteigung des Eggishorn (2.926 m), um anschließend über den UNESCO Höhenweg und dem Bettmerhorn (2.858 m) wieder abzusteigen.

Eggishorn und ein Blick auf das Matterhorn

auf dem Gipfel des Eggishorn

Die ersten Höhenmeter nahmen wir pünktlich um 8:25 Uhr mit der Seilbahn direkt zur Eggishorn Bergstation. Aus der Bergstation heraus sind es nur noch wenige Meter bis zur ersten Aussichtsplattform. Die Aussichtsplattformen sind touristisch so gut erschlossen, dass eine Wanderausrüstung nicht wirklich notwendig ist. Der Weg zum Gipfel des Eggishorn ist von der Bergstation (2.869 m) aus nur wenige Höhenmeter entfernt. Wer also ohne große Anstrengungen mal auf knapp 3.000 Meter Höhe sein möchte, der hat es mit der „Besteigung“ des Eggishorns (2.926 m) ziemlich leicht. Nicht desto trotz ist der felsige kurze Anstieg extrem faszinierend. Felsplatten ragen empor und bilden einen schmalen, schon fast surrealen Pfad Richtung Gipfelkreuz.

Auf dem Gipfel des Eggishorn

Hier hätte es sich angeboten eine Szene für den Film „Herr der Ringe“ auf zu nehmen.

Der Gipfel des Eggishorns, daneben der Aletschgletscher

Am Gipfel angekommen hat man ein wunderschönes 360° Panorama über den Aletschgletscher und das Fieschertal. Am Horizont konnten wir sogar das Matterhorn durch die Wolken spitzen sehen. Im Vordergrund sieht man einen Teil des UNESCO Höhenwegs.

Blick auf das Matterhorn

In diesem Moment, als wir auf dem Gipfel etwas zur Ruhe gekommen sind, wird uns erstmals bewusst wie gewaltig der 22 Kilometer lange Aletschgletscher ist. Die riesige Gletscher-Schleife schiebt sich seit tausenden von Jahren durch die Schweizer Alpen und hinterlässt seine unübersehbare Spuren. Das Rauschen des Gletschers verleiht dem ganzen Szenario eine einzigartige Atmosphäre. Auf der einen Seite ist es absolut faszinierend dem Naturschauspiel beizuwohnen, auf der anderen Seite ist es beängstigend das Schmelzen des Gletschers mit bloßem Auge zu sehen.

Die gewaltige Schleife des Aletschgletscher

UNESCO Höhenweg zur Bettmeralp

Nach einer kurzen Rast setzten wir unsere Tour Richtung Bettmerhorn fort. Über den Weg 153 gingen wir zur Elsenlücke um von dort in den UNESCO Höhenweg einzusteigen. Spätestens jetzt ist ein vernünftiges Schuhwerk Pflicht. Wer nicht schwindelfrei bzw. trittsicher ist oder sogar Höhenangst hat, der sollte diesen Weg nicht gehen. Eigentlich ist der Weg nicht allzu schwer, jedoch haben wir ein Paar Wanderer getroffen, die in den wenigen kniffeligen Kletter Passagen die Lust bereits verloren hatten. Der weiß-blau-weiß markierte Weg ist stets gut gesichert und sollte für Trittsichere eigentlich kein Problem darstellen.

Unterwegs auf dem UNESCO Höhenweg

Zunächst ging es stramm über große Stufen und die ersten kleinen Kletterstellen auf das Bettmergrat. Bereits beim Aufstieg hat man einen grandiosen Ausblick auf den Aletschgletscher. Wenn man einmal auf dem Grat angelangt ist, ist der sehr gut beschilderte Weg eigentlich nicht mehr zu verfehlen. Man muss nur Aufpassen, dass man von der wunderbaren Aussicht auf den Gletscher und auf das grüne Tal nicht abgelenkt wird und ins Stolpern gerät. Ca. 2 Stunden gingen wir auf dem Grat entlang, bevor wir den Gipfel des Bettermhorns (2.858 m) erreichten.

Panorama des UNESCO Höhenwegs

Da wir ständig Pausen zum Fotografieren eingelegt haben, sollte die Zeit jedoch kein Maßstab sein. Der Abstieg zur Bettmeralp erfolgt über gut gesicherte Stufen und stellte für uns keine größeren Probleme dar. Nach einer kurzen Stärkung führte uns unsere Tour zurück zur Mittelstation der Fiescher Bergbahn, zum Kühboden (Fiescheralp 2.212 m). Von dort fuhren wir mit der Seilbahn zurück ins Tal und beendeten unsere Tagestour.