Nach unserem Halt in Stellenbosch hatten wir nur eine sehr kurze Anreise (ca. 40 Minuten) zu unserer letzten Station – Kapstadt. Eingekesselt von den Hauptattraktionen, dem Tafelberg, der Gebirgsformation der 12 Apostel sowie dem Lions Head und dem Ausläufer Signal Hill liegt die südafrikanische Metropole umzingelt von mehreren Traumstränden, wie Camps und Houd Bay, in atemberaubender Lage.
Der Weg nach Kapstadt spiegelt aber durchaus auch die Ambivalenz des Landes bzw. Kapstadts wieder. Denn direkt neben der Autobahn fährt man kilometerweit an Townships vorbei. Hier leben schätzungsweise mehr als 700.000 Menschen.
Dennoch ist diese südafrikanische Metropole absolut beeindruckend und besticht nicht nur durch ihre Vielseitigkeit und wunderschöne Lage am indischen und atlantischen Ozean, sondern auch durch die Freundlichkeit der einheimischen Bevölkerung.
Direkt nach der Ankunft haben wir von unseren Vermietern noch ein paar Tipps für unsere Unternehmungen bekommen und konnten unsere ToDo-Liste für Kapstadt ziemlich schnell festlegen:
Aufgeteilt nach Kapstadt-City und der Kap-Halbinsel haben wir uns folgendes vorgenommen:
Kapstadt-City:
- Waterfront
- Bo Kaap
- Sea Point
- Tafelberg
- Lions Head
- Signal Hill
Kap-Halbinsel:
- Chapmans Peak
- Cape of good Hope
- Cape Point
- Muizenberg
- Camps Bay
- Houd Bay
Kapstadt – City Teil 1
Sea Point, Waterfront und das bunte Bo Kaap
Auf Grund des bewölkten Wetters und der guten Wetterprognose für den kommenden Tag, entschieden wir uns zunächst gegen den Besuch des Tafelbergs und so machten wir uns zu Fuß auf in Richtung Stadtzentrum. Wir starteten unsere Tour im Stadteil Sea Point, wo unsere Unterkunft lag, in Richtung Waterfront. Unser Weg führte uns entlang der Küste vorbei an dem aus der Fußballweltmeisterschaft bekannten Stadion und dem Hafen bis wir nach ca. 45 Minuten unser Ziel, die Waterfront erreichten. An der Waterfront gibt es unzählige Restaurants und Geschäfte sowie die V&A Waterfront Shopping Mall, in der wirklich alles geboten wird, was das Shopping-Herz begehrt. Es ist der perfekte Ort, um sich auf Kapstadt einzulassen und sich dem Treiben der Stadt hinzugeben.
Von der Waterfront aus sind wir weitere 40 Minuten über die Long Street in das Bo-Kaap Viertel gelaufen. Das Bo-Kaap Viertel ist ein muslimisches Viertel am Fuße des Signal Hills und ist bekannt für seine bunten Häuser. Für uns war Bo-Kaap mit all seinen bunten Häusern eines der Highlights in Kapstadt.

wunderschönes Bo Kaap
Kap – Halbinsel
Nationalpark Cape of Good Hope
An unserem zweiten Kapstadt-Tag konnten wir die Kaphalbinsel von unserer Bucket List streichen. Eines ist gesagt, für diese kleine Rundreise rund um das Kap braucht man keine geführte Tour, sondern lediglich einen Mietwagen. Unsere Route gibt es hier:
Früh am Morgen machten wir uns auf dem Weg Richtung Kap der guten Hoffnung. Auf dem Weg dorthin gibt es vorab aber noch einiges zu sehen. Gestartet sind wir wieder in Sea Point und sind dann über Camps Bay und danach durch Hout Bay zum wunderschönen Chapmans Peak Drive gefahren. Der Chapmans Peak Drive ist eine 9 Kilometer lange und unglaublich schöne Küstenstraße. Die mautpflichtige Straße startet direkt am Ortsausgang von Hout Bay und schlängelt sich entlang der Klippen an unzähligen Aussichtspunkten mit grandiosem Ausblick auf Kapstadts Vororte und dem Ozean. An den Aussichtspunkten wird man bereits von Straßenverkäufern, die ein Geschäft mit den Touristen wittern, empfangen. Aber keine Angst, wirklich aufdringlich war hier niemand.

Chapmans Peak Drive
Danach ging es weiter auf der M6 über Noordhoek und Fish Hoek, bevor wir in Simon`s Town auf die M65 wechselten, um die letzten Kilometer zum Kap der guten Hoffnung zu bewältigen. Und siehe da, wir waren nicht die einzigen, die die Idee hatten in den National Park zu fahren – wir mussten ca. eine halbe Stunde in der Autoschlange am Gate warten, bevor wir unser Ticket lösen konnten. Kaum haben wir das Gate passiert, verteilten sich die Autos im weitläufigen Nationalpark. Im Nationalpark gibt es nicht wie zunächst angenommen nur das Kap der guten Hoffnung, nein es gibt hier noch einiges mehr zu sehen. Neben dem Cape Point findet man auf dem Weg dorthin noch einige super schöne Strandabschnitte, wie z. B. dem Buffels Bay Beach, die man auf alle Fälle besuchen sollte. Die meisten Touristenmengen tummeln sich aber natürlich alle am Kap der guten Hoffnung und am Cape Point. Außerhalb der beiden Touristen Hotspots war dagegen wenig Betrieb.
Cape Point
Der Cape Point liegt knappe 2 Kilometer entfernt vom Kap der guten Hoffnung und bildet die östlichste Spitze der Kap-Halbinsel. Auf einem imposanten Felsvorsprung steht dort der kleine weiße Leuchtturm, der vom Parkplatz aus zu Fuß über einen Pfad entlang der Klippen erreicht werden kann. Nicht erschrecken, neben dem Pfad tanken kleine Reptilien Energie auf den durch die Sonne erwärmten Felsen. Am Ende des Weges steht man oberhalb des Leuchtturms auf einer kleinen Aussichtsplattform von der man einen wirklich schönen Blick auf das Meer hat.

Leuchtturm am Cape Point

Cape Point
Cape of Good Hope
Nächste Station: Kap der guten Hoffnung. Eigentlich liegt das Kap der guten Hoffnung ziemlich nahe am Cape Point, jedoch muss man wenn man mit dem Auto unterwegs ist zunächst eine Schleife in Richtung Norden drehen, bevor man dann nach ca. 10 Kilometer das Ziel erreicht. Wer zu Fuß unterwegs ist, kann die Abkürzung über einen Wanderweg nehmen. Der Weg zum Cape Point ist eigentlich imposanter als das eigentliche Ziel. Direkt neben der Küstenstraße suchte eine wilde Straußenkolonie nach Futter. Allem Anschein nach sind die Tiere die vielen Touristen aber gewohnt. Bereits aus der Ferne sehen wir die vielen Autos und Busse, die die Menschenmassen an das berühmte Schild am Kap der guten Hoffnung bringen. „Ok, jetzt sind wir schon mal hier, dann ziehen wir das jetzt auch durch.“ Brav stellten wir uns in die Schlange und warteten bis wir endlich an der Reihe sind, dieses eine Bild am Schild zu schießen. Auftrag erfüllt und nichts wie weg.

Buffels Bay Beach am Kap der guten Hoffnung
Muizenberg
Vom Cap fuhren wir über die M4 in Richtung Muizenberg. Einen Abstecher an der Pinguin Kolonie Boulders Bay haben wir uns verkniffen, da wir ja bereits am Stony Point in Betty’s Bay waren. Nach einer kurzen Stärkung in Simon’s Town machten wir uns auf den Weg nach Muizenberg. Der Strandabschnitt hat es durch seine bunten Umkleidekabinen zur Weltberühmtheit erlangt. Nur leider haben die netten bunten Holzhütten ihre besten Tage hinter sich und etwas an Glanz verloren. Ein neuer Anstrich würden ihnen mehr als gut stehen. Leider waren wir zeitlich ziemlich knapp dran, denn die Sonne hat bereits begonnen sich hinter dem Berg zu verstecken. So blieben uns nur wenige Minuten, um ein schönes Foto von dem Wahrzeichen, den Edwardian Beach Houses, zu knipsen.
Wenn man im Netz nach Muizenberg-Bildern sucht, bekommt man eigentlich einen komplett falschen Eindruck von dem Strandabschnitt. Im Rücken der kleinen Hütten steht nämlich eine riesiger betonierter Steg, der alles andere als ansehlich daher kommt.
Kapstadt – City Teil 2
Tafelberg – Table Mountain
Nach unserem Abstecher auf die Kaphalbinsel, stand an unserem 3. Tag in Kapstadt ein Besuch auf dem Table Mountain an. Der Wetterbericht hatte zum Glück Recht behalten. Direkt nach dem Aufstehen schauten wir aus dem Fenster und es war keine einzige Wolke zu sehen – strahlend blauer Himmel. Also stand dem Ausflug zum Tafelberg nichts mehr im Wege und deshalb machten wir uns direkt nach dem Frühstück auf dem Weg zu Kapstadts Hauptattraktion. Bereits um 8:00 Uhr fährt die erste Gondel den Berg hinauf und genau in dieser wollten wir sitzen. Auf der serpentinenartigen Straße gibt es zahlreiche Parkbuchten, die letzten Meter geht man dann zu Fuß. In der Hoffnung der langen Schlange an der Kasse zu entgehen, hatten wir uns bereits am Vorabend über www.tablemountain.net das Ticket für die Gondelfahrt gekauft. Aber leider Pustekuchen, auf diese grandiose Idee sind natürlich nicht nur wir, sondern auch zig Andere gekommen. Also blieb uns nichts anderes übrig als uns brav in die riesige Schlange für Leute mit Tickets zu stellen um dort für eine Stunde auszuharern. :-). Sobald man in der Talstation angekommen ist, geht dann alles ganz fix und ruckzuck ist man auf dem Gipfel des Tafelbergs.

Blick auf Kapstadt
Zu Beginn tummeln sich noch unzählige Touristen in der Nähe der Bergstation, die sich jedoch nach und nach auf dem riesigen Felsplateau verteilen. Wenn wir ehrlich sind, dachten wir der Ausflug auf den Tafelberg wäre nicht so spektakulär, wie alle schreiben. Wir dachten es wäre eine typische Touristenattraktion und so lala, aber wir wurden eines besseren belehrt, denn der Ausblick auf Kapstadt ist grandios und unglaublich faszinierend. Mit einem Picknick im Gepäck kann man hier oben den ganzen Tag verbringen und das komplette Felsmassiv bewandern.

Blick auf das Stadion und Kapstadts Waterfront
Da das Wetter rund um Kapstadt sehr wechselhaft ist und ist die Seilbahn aufgrund von schlechtem Wetter und starken Winden nicht immer geöffnet ist, sollte man jede Chance nutzen, um auf den Tafelberg zu kommen. Auch wir hatten im Nachhinein Glück, an den restlichen beiden Tagen in Kapstadt, war die Seilbahn wegen starker Winde geschlossen und wir haben einige Leute getroffen bei denen es leider nicht mehr geklappt hat. Alternativ kann man natürlich auch auf den Tafelberg laufen, allerdings gilt der Weg hinauf als nicht ganz ungefährlich auf Grund des unberechenbaren Wetters.
Lions Head
Der kleine Bruder des Tafelbergs ist 669,9 Meter hoch und stand als Nächstes auf dem Programm. Auch hier sind wir wieder früh unterwegs, um der prallen Mittagssonne beim Aufsteigen zu entgehen. Direkt am Fuße des Lion Heads finden sich an der Straße ausreichend Parkmöglichkeiten. Der Weg auf die Spitze des Löwenkopfes beginnt mit einer breiten Schotterpiste, die von Meter zu Meter immer schmaler wird und sich letzendlich in einen schmalen Wanderpfad wandelt. Auf diesem Pfad geht es dann stetig bergauf. Einige Höhenmeter legten wir dann über in die Wand geschlagene Stahlsprossen und Leitern zurück. Diese kurzen Kletterpassagen sind nicht wirklich schwierig, jedoch sollte man hier etwas schwindelfrei und trittsicher sein. Die letzten Höhenmeter geht es dann über große Felsbrocken bis ganz nach oben. Auf dem Gipfel wurden wir dann mit einem super schönen 360° Panoramaausblick belohnt. Von den 12 Apostel über den Tafelberg und der Großstadt bis zum Ozean hat man wirklich alles im Blick.
Insgesamt haben wor für den gesamten Aufstieg knapp 1,5 Stunden benötigt. Natürlich geht das auch schneller, jedoch hatten wir das Problem, dass auf dem letzten Drittel des Weges ungeübte Kraxler mit Flip Flops und unpassender Kleidung in den Kletterpassagen hingen und sich so etwas schwer taten.
Ein Ausflug auf den Lion’s Head ist meiner Meinung nach ein absolutes Muss. Der Weg nach oben lohnt sich auf jeden Fall, allerdings sollte man ausreichend Wasser dabei haben und den Sonnenschutz nicht vergessen.
Die Route zum Aufstieg auf den Lions Head gibt es hier:
Sonnenuntergang auf dem Signal Hill
Fährt man am Fuße des Lion`s Head vorbei und folgt weiter der Signal Hill Road, dann gelangt man zum gleichnamigen Hügel, dem Signal Hill. Von dort hat man, ähnlich wie vom Lion`s Head, einen super Ausblick auf Kapstadt. Besonders zum Sonnenuntergang Treffen sich hier viele Touristen und Einheimische, um sich dieses Naturschauspiel nicht entgehen zu lassen. Bevor wir auf den Hügel gefahren sind, haben wir noch schnell im Internet die Sonnenuntergangszeit recherchiert, damit auch wirklich nichts schief gehen kann und wir den Sundowner ja nicht verpassen. Parken lässt es sich entweder direkt auf dem Signal Hill oder eben direkt auf der Straße. Kurz bevor die Sonne am Horizont verschwindet, kann man je nach Jahreszeit beobachten wie sich die Wolkenschleier über dem Tafelberg oder den 12 Apostel rot färben. Ein wirklich einzigartiges Ereignis. Nach etwa zehn Minuten ist die Show auch schon zu Ende und schon leeren sich auch schon wieder die Parkplätze und es wird leer am Signal Hill.

Der Tafelberg und die 12 Apostel im Sonnenuntergang
Sicherheit in Kapstadt und Südafrika
Wenn man sich mit Südafrika beschäftigt, muss man sich natürlich auch mit dem Thema Sicherheit beschäftigen. Klar liest man immer wieder von Überfällen oder Gewalttaten in den Medien und man wird auch immer wieder von anderen auf das Thema angesprochen. Wir halten es immer so, dass wir uns mit den Einheimischen, z.B. mit den Guesthousebesitzern, unterhalten. Gerade in Großstädten, wie Kapstadt, ist natürlich schon Vorsicht geboten und man sollte sich auf den gesunden Menschenverstand verlassen. Auch wenn Kapstadt bei weitem nicht so gefährlich ist wie Johannisburg. Tagsüber ist es problemlos möglich die Stadtviertel im Zentrum zu Fuß zu erkunden. Wir sind z. B. an der Küste entlang von Sea Point bis zur Waterfront und von dort in die Long Street und nach Bo Kaap gelaufen und hatten dabei nicht einmal ein ungutes Gefühl. Bei Anbruch der Dunkelheit ist dann aber schon Vorsicht geboten. Auf Rat unserer Vermieter haben wir uns zu Fuß nur in den Touristenzentren, wie z. B. der Waterfront oder der Long Street, bewegt. Deshalb waren wir abends auch nur in Restaurants in Sea Point oder an der Waterfront essen. In Sea Point waren wir immer zu Fuß unterwegs, aber die Restaurants waren auch direkt um die Ecke. Wenn wir an der Waterfront waren, haben wir im dazugehörigen Parkhaus der Shopping Mall geparkt. Autofahren am Abend und in der Nacht war ohne Einschränkungen möglich, allerdings hatten wir immer unser Auto von innen verriegelt. Wenn wir doch mal einen Wein mehr trinken und das Auto stehen lassen wollten, sind wir mit Uber nach Hause gekommen. Ubern gilt auch als sicherer als mit normalen Taxen zu fahren.
Leider haben wir an unserem vorletzten Abend doch noch eine schlechte Erfahrung machen müssen. Am frühen Morgen wurde unser Zimmernachbar in unserem Guesthouse im Schlaf überfallen. Glücklicherweise ist ihm nichts passiert und es wurden nur sein Portemonnaie und etwas Bargeld gestohlen, aber trotzdem war dies natürlich ein Schreck und es trägt nicht zu einem Sicherheitsgefühl bei. Deshalb sollte man gerade in Kapstadt darauf achten, dass man in einem gut gesichertem Guesthouse unterkommt.
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Habt ihr Fragen oder weitere Tipps, dann könnt ihr diese gerne in einem Kommentar hinterlassen. 😉
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