Nach ein paar schönen Tagen in Kalbarri brachen wir in Richtung Shark Bay auf. Das UNESCO Welterbe besteht aus zwei Halbinseln sowie der Dirk Hartog Island und grenzt direkt an den François-Peron-Nationalpark an. In der Shark Bay und dem gleichnamigen Shark-Bay-Marine-Nationalpark gibt es viel zu sehen. Einen Ausflug in den François-Peron-Nationalpark, der die komplette Nordspitze der Bucht einnimmt, konnten wir leider nicht unternehmen, da wir dort mit unserem Campervan nicht wirklich weit gekommen wären (lediglich zum Peron Homestead Predict kommt man bei guten Straßenverhältnissen mit einem 2WD). Um diesen Nationalpark zu besuchen, benötigt man auf jeden Fall einen Allradantrieb mit viel Bodenfreiheit. Daher mussten wir leider den François-Peron-Nationalpark auslassen und machten uns auf den Weg Richtung Denham und Monkey Mia. Die von uns besuchten Orte habe ich auf der Karte markiert.
Stromatolithen
Bereits auf dem Weg in die Shark Bay sind wir an der ersten Sehenswürdigkeit, den Stromatolithen, vorbeigekommen. Die Stromatolithen Mikroorganismen befinden sich in Hamelin Pool und liegen ca. 100 km südlich von Denham. Entweder besucht man Hamelin Pool bereits auf dem Weg nach Denham oder wieder auf dem Rückweg. Einen Ausflug von Denham an den Hamelin Pool mit einer Rückkehr nach Denham würden wir auf Grund der geografischen Lage nicht empfehlen. Die Stromatolithen sind die älteste Lebensform, die es derzeit auf unserer Erdkugel zu bewundern gibt. Bis heute gibt es weltweit lediglich 3 Orte an denen diese Mikroorganismen dem Menschen zugänglich sind. In Australien findet man diese äußerst seltene Lebensform an der Küste des Hamelin Pool Marine Nature Reserve. Damit die Steinablagerungen nicht zerstört werden, werden die Besucher über einen Steg durch das Naturschutzgebiet geführt. Die Steinablagerungen sehen zunächst gar nicht so spektakulär aus. Bedenkt man jedoch, dass es sich hierbei um die älteste Lebensform in unserer Natur handelt, ist es wirklich faszinierend. Zwischen den schmalen felsigen Spalten schlängeln sich Fischschwärme hindurch auf der Suche nach Futter.
Shell Beach
Die nächste Anlaufstelle nach Hamelin Pool war für uns Shell Beach. Wie der Name schon sagt, besteht der Strand komplett aus kleinen Muscheln. Die weiße Muschelschicht ist bis zu 10 Meter dick. Stellt man sich im Vergleich einen 10 Meter Sprungturm aus dem Freibad vor, wirkt diese Zahl gleich noch viel imposanter. Muscheln an einem Strand sind ja nichts ungewöhnliches, aber wenn der Strand so gut wie nur aus Herzmuscheln besteht, ist das wirklich ziemlich einzigartig. Ich muss gestehen, so einen Strand habe ich noch nicht gesehen. Durch den hohen Muschel- und geringen Sandanteil ist das türkisfarbene Wasser in dieser Bucht kristallklar. Dadurch kann man sehr weit sehen und jede Menge Meeresbewohner schon von weitem im Meer beobachten. Da sich der Shell Beach direkt an der Straße nach Denham befindet ist ein Ausflug an diesen Strand mit einem sehr geringen zeitlichen Aufwand verbunden und somit wirklich lohnenswert.
Denham
Nach den kurzen Abstechern nach Hamelin Pool und an den Shell Beach ging es für uns weiter Richtung Denham. Die einzige Ortschaft der Shark Bay liegt 370 km nördlich von Kalbarri. Der kleine Ort liegt direkt an der Küste auf der östlichen Halbinsel und ist der perfekte Startpunkt für Ausflüge in die Shark Bay und nach Monkey Mia. Direkt bei der Einfahrt in den kleinen Ort sieht man das erste Highlight der Shark Bay, das türkisfarbene Meer. Die Farbe des Ozeans scheint hier wirklich besonders stark zu leuchten. Besonders bei Sonnenschein bekommt man unglaublich schöne Strände zu sehen. In Denham haben wir uns einen Stellplatz auf dem Denham Seaside Caravan Park* gebucht. Der Campingplatz liegt direkt an der Küste und hat einen eigenen Strand Zugang. Außerdem ist es eine gute Alternative zum teureren und oft ausgebuchten Campingsplatz in Monkey Mia.
Eagle Bluff
Von dem Aussichtspunkt Eagle Bluff hat man einen herrlichen Blick über die Shark Bay. Über einen modernen Steg kann man über der Bucht entlang laufen und die Aussicht genießen. Bewaffnet mit einem Fernglas konnten wir hier sogar Haie und Schildkröten durch das seichte Wasser schwimmen sehen. Mein Teleobjektiv war aber für das Fotografieren der Riffhaie leider etwas zu kurz, aber auch mit bloßem Auge kann man einiges im Meer erspähen. In der Nähe des Eagle Bluff Lookouts befindet sich der Eagle Bluff Campside direkt am Meer. Zu dem Lookout kommt man ohne Problem ohne Allrad, die Anfahrt zum Campside könnte allerdings ohne 4WD etwas tricky werden. Am besten vorab die Streckenverhältnisse zu Fuß überprüfen, bevor man mit dem Campervan stecken bleibt.
Die Delfine von Monkey Mia
Eines der größten Highlights und Touristenattraktionen in der Shark Bay ist unbestritten Monkey Mia, das 25 km nördlich von Denham an der Ostküste der Shark Bay liegt. Bekannt ist Monkey Mia vor allem für seine freilebenden Delfin Familien, die täglich an den Strand kommen, um sich füttern zu lassen. Entstanden ist das Ganze dadurch, dass Fischer ihre Fischabfälle an Delfine verfüttert haben. Mittlerweile hat sich die Fütterung zu einer kommerziellen Touristenattraktion entwickelt, der wir mit etwas gemischten Gefühlen gegenüberstanden. Um die Delfine direkt am Strand live zu erleben, sollte man möglichst früh vor Ort sein – am besten gegen ca. 7.30 Uhr. Direkt bei der Einfahrt auf den Parkplatz zum Monkey Mia Visitor Centre muss man beim Park Ranger eine Gebühr von 15 $ p.P. zahlen. Zwischen 7.45 und 12 Uhr werden die erwachsenen Delfine bis zu 3 mal mit einer geringen Anzahl Fische gefüttert. Kommen die Delfine nicht zum Strand, werden sie auch nicht gefüttert; dies kommt allerdings so gut wie nie vor. Wichtig ist aber, dass die Delfine nicht angefüttert werden, sondern dass sie freiwillig an den Strand geschwommen kommen. Sobald die Delfine von den Rangern gesichtet werden, dürfen die Besucher langsam an den Strand und sich mit den Füßen im Wasser in einer langen Reihe aufstellen. Die Ranger stehen etwa knietief im Wasser und erzählen von den Delfinen in der Shark Bay. Die Delfine müssen sich eine Weile in einem bestimmten Strandabschnitt aufhalten und erst dann bringen die Ranger die Fische für die Fütterung ans Wasser. So kommen die Delfine wirklich sehr nah an die Besucher heran und schwimmen im seichten Wasser. Trotz der vielen Touristen, war es wirklich spannend zu sehen wie die erwachsenen Delfine direkt am Ufer auf ihre Fische lauerten und die Lage inspizierten, während die kleinen Delfine völlig unbeeindruckt im tieferen Wasser spielten.
Die Delfine müssen sich ca. eine Viertelstunde im Wasser aufhalten und erst dann werden ihnen von ein paar zufällig ausgewählten Besuchern einige Fische gefüttert. Dauert es den Delfinen zu lange, schupsen sie auch mal die Ranger mit ihrer Nase. Allen Gästen inklusive der Ranger ist es aber strengstens verboten die Tiere anzufassen und dies wird von den Rangern auch streng überwacht, was wir sehr gut fanden. In der Vergangenheit war das nicht immer der Fall, so dass einige Delfine durch das Anfassen von einer Hautkrankheit befallen waren. Nach der 1. Fütterung müssen alle Besucher den Strandabschnitt verlassen, so dass sich auch wieder die Delfine ein Stück weit entfernen.
Danach geht das ganze Schauspiel von vorne los und wird bis zu dreimal pro Delfin wiederholt. Es ist wirklich verrückt wie nahe diese eleganten Tiere an den Besuchern vorbei schwimmen. Sobald das Wasser sehr flach ist schwimmen die Delfine in Seitenlage an den Menschen vorbei und beobachten diese mit einem Auge über dem Wasser. Wenn man genau hinhört, kann man auch die Pfeiftöne der Delfine hören. Neben dem abgesperrten Bereich der Delfinfütterung ist der Strand für normale Strandaktivitäten wie Baden, Schnorcheln oder Stand Up Paddling geöffnet. Mit etwas Glück kann man mit den Delfinen auch nach oder vor der Fütterung noch eine kleine Runde schwimmen oder schnorcheln, sofern sie nicht schon wieder im Ozean verschwunden sind. Aber Achtung, das Anfassen oder das Verfolgen von Delfinen ist in Australien strengstens verboten. Einzig der Delfin darf sich hier dem Menschen nähern und nicht umgekehrt. Generell hat sich der Ausflug nach Monkey Mia aber auf jeden Fall gelohnt und wir fanden es positiv, dass penibel darauf geachtet wird die Delfine nicht zu stören, auch wenn es sich bei dem ganzen natürlich um ein Touristenspektakel handelt.
Auf dem Rückweg nach Denham mussten wir auf Grund einer Emu Straßensperre einen kurzen unverhofften Halt einlegen. Eine Emu Mutter mit ihrem Nachwuchs überquerte die Straße und ließ sich durch den Verkehr keineswegs aus der Ruhe bringen. Bis zu 17 kleine Emus konnten wir zählen.
Seid ihr auch schonmal in Monkey Mia oder der Shark Bay gewesen? Hinterlasst Eure Erfahrungen gerne in einem Kommentar. 😉
Zu unserer nächsten Etappe zur Coral Bay geht es hier lang.
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