Ho-Chi-Minh-Stadt / Saigon
Nach ziemlich genau 11,5 Stunden Flug sind wir aus dem regnerischen Deutschland an unserer ersten Etappe in Ho-Chi-Minh-Stadt angekommen. Auf den Schildern und Anzeigetafeln am Flughafen ist es nicht zu übersehen, dass die Stadt weiterhin noch ihren historischen Namen Saigon trägt. Beide Namen sind geläufig und werden verwendet. Nachdem wir unser Gepäck an der Gepäckausgabe aufsammelten charterten wir direkt ein Taxi, um zur ersten Unterkunft zu gelangen. Die ersten Meter im vietnamesischen Verkehr waren ziemlich eindrucksvoll. Im Vergleich zu Thailand ist hier auf den Straßen einiges mehr los. Es wimmelt nur so von Scootern und Rollern. Von der alten Vespa bis zum getunten Automatikroller ist wirklich alles vertreten was Rang und Namen hat. Einzig die aus Thailand bekannten Tuk Tuks können wir nicht ausfindig machen. Egal welches Alter, es hat den Anschein als würde sich die komplette Nation von Jung bis Alt auf den Zweirädern fortbewegen. Die Autofahrer sind hier definitiv in der Unterzahl. Nach gut einer halben Stunde Fahrt sind wir im Hotel, den Chill Suites, angekommen. Es ist schon etwas Zeit notwendig sich vom kalten Deutschland an das warme und vor allem sehr schwüle Saigon zu gewöhnen. Umso mehr freuten wir uns daher auf eine erfrischenden Dusche.
Bui Vien – Backpacker Street
Nach einer kurzen Pause haben wir uns gleich auf den Weg gemacht die Stadt zu erkunden. Immerhin sind wir bereits um 7 Uhr gelandet und hatten somit noch den ganzen Tag vor uns. Unsere erste Anlaufstelle war die als Backpacker Street bekannte Bui Vien Straße. Zwischen den vielen Cafes und Restaurants geht es hier tagsüber relativ gelassen zu. Abends ist die Straße für motorisierte Fahrzeuge gesperrt, jedoch drehen dann die Restaurants die Musik auf und versuchen sich gegenseitig mit der Lautstärke, wie in fast jeder Backpacker Street, zu übertreffen. In einer kleinen Kaffeestube, namens Melbourne Cafe, planten wir unser weiteres Vorhaben bei einer leckeren Tasse Kaffee. Hier sei anzumerken, dass Vietnam weltweit der drittgrößte Kaffeeexporteur ist und sich mit seiner Kaffeekultur nicht gegenüber anderen Kaffeenationen verstecken muss. Hier gibt es wirklich eine atemberaubende Vielzahl an unterschiedlichen Kaffee Getränken. Hierzu werde ich in einem weiteren Artikel mehr berichten.
Kriegsveteranen Museum
Nach dieser kleinen Stärkung besuchten wir das Kriegsveteranen Museum. Eigentlich sind wir nicht die typischen Kriegsmuseumsbesucher, jedoch wollten wir die Historie Vietnams nicht ausblenden und uns ein eigenes Bild von diesem tragischen Ereignis machen. In dem Museum geht man vom Ausbruch des Vietnamkrieges bis zum Ende, wie in einem Zeitstrahl, durch einzelne Räume mit unzähligen Bildern samt Beschreibung. Beim betrachten der Bilder läuft es uns eiskalt den Rücken hinunter. Sprachlos sehen wir die Besucher umhergehen. Es ist kaum mit Worten zu beschreiben was in diesem Land alles vorgefallen ist. Als wir das Museum wieder verließen, wurden wir passend zur getrübten Stimmung von einem kurzen Regenschauer überrascht, so dass wir zügig das nächste Restaurant zum Mittagessen aufsuchten. Den Abend haben wir natürlich in der Bui Vien Street bei einem leckeren einheimischen Bier ausklingen lassen.
Notre Dame Kathedrale
Früh am morgen zog es uns schon wieder in das Stadt Zentrum. Erneut erkundeten wir die Stadt zu Fuß und mussten dabei ein paar stark befahrene Straßen überqueren. Das erste mal fällt einem das Überqueren dieser Straßen in Vietnams größter Metropole gar nicht so leicht. Aber mit eine wenig Übung ist es gar nicht mehr so schlimm. Am besten wartet man kurz, bis sich eine Lücke im Verkehr bildet. Dann startet man mit Blick auf den Verkehr und geht ohne zu zögern über die Straße. Wichtig ist dabei eine gleichmäßige Geschwindigkeit zu halten. Und wie von Zauberhand nimmt alles seinen Lauf und man kommt unversehrt über die Straße. Nach dem Verkehrsabenteuer besuchten wir die Notre Dame Kathedrale, die leider auf Grund von Renovierungsmaßnahmen, für Besucher geschlossen war.
Der Wiedervereinigungspalast
Unsere nächste Anlaufstelle war der sehenswerte Wiedervereinigungspalast. Das Staatsgebäude ist alleine schon durch die in die Jahre gekommene Inneneinrichtung äußerst interessant. Die 60er Jahre lassen grüßen. Das Anwesen wird gepflegt und gehegt und ist dementsprechend in einem erstklassigen Zustand. Neben einem Helikopterlandeplatz und einem eigenem Kino hat dieses Gebäude alles was in den Sixties hip war.
Bitexco Tower – Sky Deck
Unsere nächste Station war der 265 Meter hohe Bitexco Tower im District 1. Direkt unterhalb des Helikopter Landeplatzes steht für Besucher auf der 49. Etage die Aussichtsplattform, das Sky Deck, zur Besichtigung zur Verfügung. Für 200.000 VND erhält man einen grandiosen 360° Blick auf die Stadt und dem gleichnamigen Fluss Saigon. Natürlich empfiehlt sich der Besuch nur bei gutem Wetter. Der Aufenthalt auf der Aussichtsplattform ist im Vergleich zum, Burj Khalifa Tower in Dubai, zeitlich unbegrenzt.
Binh Tay Markt
Zu guter Letzt besuchten wir den Binh Tay Markt. Hier wird wirklich allen Sinnen etwas geboten. Von Kleidung über Spielsachen bis zu Frischfleisch und Gewürzen findet man hier alles was man sich nur vorstellen kann. Es ist mir leider nicht möglich die Vielseitigkeit der Gerüche, die mir durch die Nase pfeifen, in Worte zu fassen. Es ist von allem etwas. Wer noch nicht auf einem vietnamesischen Markt war, der sollte sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen.
Nach zwei Tagen Ho-Chi-Minh-Stadt heißt es schon wieder Abschied nehmen, denn am nächsten morgen ging es schon zur nächsten Station, dem Mekong Delta.
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