Can Tho
Zu unserer zweiten Etappe führte es uns in das südlich von Ho-Chi-Minh-Stadt gelegene Can Tho. Nach ca. 4 Stunden Busfahrt haben wir unser Ziel erreicht. Da unsere Unterkunft direkt am Mekong Delta liegt, mussten wir noch 15 Minuten mit dem Taxi aus der Stadt fahren. Can Tho ist der perfekte Ausgangspunkt für Touren in das Mekong Delta. Am Mekong Ufer in Can Tho ist es eigentlich unmöglich nicht nach einer Bootstour gefragt zu werden. An der Uferpromenade findet man neben den vielen Restaurants zig Boote an den Anlegestellen, die alle eine Bootstour verkaufen wollen. Jetzt muss man sich nur noch von dem schier unbegrenzten Angebot entscheiden. Entweder man chartert ein Boot direkt aus der Stadt, oder man bucht sich einen Ausflug in der Unterkunft. Da wir unsere Unterkunft auf Grund der guten Lage zum Mekong ausgesucht hatten, buchten wir natürlich auch die von der Vermieterin angebotene Tour. Hier standen eine 3 oder 6 Stunden Tour zur Auswahl. Da wir außer einer Mekong Delta Tour keine weiteren Tagespläne hatten, buchten wir für den nächsten Tag die längere 6 Stunden Tour. Bei der Buchung einer Bootstour sollte man darauf achten, kein besonders großes Boot zu buchen, da man sonst nur sehr schwierig an die schwimmenden Händler herankommt. Wir haben viele Touren mit größeren Booten gesehen, die das Geschehen auf dem Mekong nur aus der Ferne betrachten konnten.
Tagestour ins Mekong Delta
Bereits um 5:30 Uhr startete am nächsten morgen noch vor Sonnenaufgang die Tour. Unser Boot startete direkt von der Unterkunft. Und wir hatten Glück, denn wir waren anscheinend die einzigen die diese Tour buchten und hatten somit unseren privaten Guide und Bootsführer. Es ist schon ein einzigartiges Gefühl stockfinster mit dem Boot über den Mekong zu fahren. Einzig die Sterne und der Mond leuchteten uns den Weg. Langsam wurde es hell und die Sonne stieg über den Horizont empor.
Cai Rang
Bereits zu den ersten Sonnenstrahlen im Morgenrot erreichten wir Cai Rang, den ersten schwimmenden Markt auf unserem Ausflug. Unglaublich wie viele Boote hier auf Anker liegen und die unterschiedlichsten Nahrungsmittel zum Verkauf anbieten. Angefangen von Obst und Früchten bis hin zu frischem Fleisch, Gemüse und Reis wird hier alles verkauft was in Vietnam auf den Tisch kommt. Auf jedem Boot steht eine Lanze mit aufgespießten Lebensmitteln, an denen man erkennen kann, was von diesen Händlern verkauft wird. Das hilft hier enorm bei der Orientierung in dem Gewusel. Zum Frühstück hat uns Ahn, unser Guide, eine super leckere Obstplatte mit Dragonfruit, Mangos und Bananen, ganz frisch vom Mark, vorbereitet.
Phong Dien
Nach ca. weiteren 30 Minuten auf dem Mekong erreichten wir den zweiten schwimmenden Markt, Phong Dien. Dort verkosteten wir eine traditionelle vietnamesische Nudelsuppe mit allerlei Köstlichkeiten. Das eigentliche Frühstück der Vietnamesen. Wobei dem Touristen eine Art Light Version der Suppe gereicht wird. Ahn lies mich die in der Suppe eingekochten Blutwürfel kosten, die Touristen ansonsten nicht serviert bekommen. Es brauchte schon etwas Überwindung und naja, es nicht ganz mein Geschmack, aber die Einheimischen stehen anscheinend total auf diese „Delikatesse“.
Besuch einer Kakaofarm und einer Reisnudelfabrik
Danach legten wir am Ufer für eine kleine Kaffeepause an. Auch hier haben wir wieder eine Ladung frisches Obst gereicht bekommen. Wenn ich ehrlich bin, wusste ich nicht wohin ich das alles Essen sollte. Aber das Obst ist einfach unglaublich lecker. Nach der kurzen Pause und einem traditionellen vietnamesischen Kaffee besuchten wir eine kleine Kakaofarm. Ahn erzählte uns vom Kakaoanbau und der Herstellung unterschiedlichster Kakao Spezialitäten. Nachdem wir eine kleine Runde über die Kakaoplantage gedreht haben und einen leckeren Eis-Kakao probierten, verließen wir die Farm wieder und besuchten eine Reisnudelfabrik. Neben Reisnudeln werden hier u.a. Reiswein und frittierte Frösche angeboten. Natürlich lies mich Ahn nicht weitergehen bevor ich alles probiert hatte. 😉 Anschließend an die kleine Verköstigung zeigte uns ein netter alter Mann die Herstellung von Reisnudeln. Zuerst wird mit Wasser und Reismehl ein sehr dünnflüssiger Teig erstellt, der dann über ein mit Wasserdampf erhitztes Tuch gestrichen wird. Nach einer kurzen Garzeit wird dieser mit einer Bambusrolle aufgerollt und zum Trocknen abgelegt. Nach der kurzen Einführung in das Handwerk durften wir selbst Hand anlegen und ein paar Reisnudeln dämpfen. Wie die Reisnudeln geschnitten und weiterverarbeitet werden, wurde uns leider nicht gezeigt. Nach ca. 30 Minuten verließen wir die Fabrik und schlenderten über den direkt anliegenden Markt, um etwas Obst für den Rückweg zu kaufen.
zurück auf dem Mekong
Nicht weit vom Markt entfernt wartete am Ufer bereits unser Bootsführer. Auf dem Rückweg hielt Ahn einen der vielen passierenden Händler an, um uns ein Bánh mì – ein super leckeres vietnamesisches Baguette, zu kaufen. Als hätten wir noch nicht genug gegessen. Bánh mì gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Oft wird das Baguette Brötchen mit einer Chillipaste bestrichen, danach mit mariniertem Hähnchen- oder Schweinefleisch belegt. Auf das Fleisch kommt dann eine süßsaure Soße. Ich vermute es war eine Fischsauce verfeinert mit Knoblauch, Chilli, Zucker und Limettensaft. Danach wird das Bánh mì mit Gemüse wie Karotten, Zwiebeln, Gurken und zu guter letzt frischem Koriander vollendet. Auf unserem Vietnam Trip haben wir in fast jeder Stadt eines dieser leckeren Baguettes in den unterschiedlichsten Varianten gegessen. Für die Vegetarier werden Bánh mì mit Tofu oder gebratenem Rührei angeboten.
Nach ca. 5,5 Stunden sind wir wieder an unserer Unterkunft angekommen und beendeten zur Mittagszeit unsere interessante und vor allem kulinarische Tour ins Mekong Delta. Abends planten wir unsere Weiterreise zur nächsten Etappe, Mui Ne.
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2 Comments
würdest du verraten welches hotel beim mekong es war?:)
Hi Fabienne,
na klar. Du findest alle unsere Unterkünfte unseres Vietnam Trips hier auf der Übersichtseite: https://christophkramer.org/vietnam-backpacking-rundreise-fuer-3-wochen/