Nach unserem Hue Aufenthalt sind wir mit dem Nachtzug nach Ninh Binh, der trockenen Halong Bucht, aufgebrochen. Eigentlich waren wir gar nicht direkt in Ninh Binh, sonderen in dem nahe gelegenen Ort Tam Coc. Grund hierfür war, dass Tam Coc für unsere Ausflugspläne einfach besser gelegen ist. Nur 50 Meter von unserem Homestay entfernt war die Anlegestelle der Ruderboote und der Ticketschalter. Aber dazu später mehr, denn unsere ersten Aktivitäten legten wir auf dem Fahrrad zurück.
Mit dem Fahrrad durch die trockene Halong Bucht
In unserer Unterkunft (Booking.com*) haben wir uns zwei Fahrräder gemietet und sind direkt zur Erkundungstour aufgebrochen. Auf einem schmalen Pfad führte uns der Weg mitten durch die Reisfelder der wundervollen Landschaft rund um die kleine Stadt. Unsere erste Anlaufstelle war der Thai Vi Temple, bevor wir die Fahrradtour Richtung Fluss fortsetzten. Der Fluss schlängelt sich durch die zuckerhutartige Felsen. Am Ufer des Flusses konnten wir uns bereits einen ersten Eindruck von den angebotenen Bootstouren machen. Ein Boot nach dem anderen fährt hier zur Mittagszeit durch die gefluteten Reisfelder.

Mit dem Fahrrad durch die trockene Halong Bucht
Das zweite Ziel war die nur 4 km entfernte Bich Dong Pagode. Der Eintritt ist auch hier, wie bei allen anderen Pagoden frei, lediglich der Fahrradstellplatz muss hier bezahlt werden. Wenn man etwas handelt kann man hier noch den ein oder anderen Dong sparen. Die Pagode ist harmonisch in die Umgebung integriert und in einem großen Felsen errichtet. Über schmale Stufen gelangt man durch eine Höhle zu dem oberen Plateu, von wo man einen weiten Blick in die Landschaft genießen kann. Das Gelände ist nicht sehr groß und auch nicht so stark durch Touristen frequentiert. Ein schöner Ort, wenn man es etwas ruhiger mag.

Die Bich Dong Pagode
Unsere Fahrradtour habe ich hier in der Karte aufgezeichnet.
Bootstour in Tam Coc
Als wir wieder zurück in Tam Coc waren, haben wir am Abend die letzte Bootstour gebucht. Das war zum einen gut, damit man nicht in der Mittagssonne auf dem Fluss schmort und zum anderen waren bedeutend weniger Boote unterwegs als tagsüber. Zur Mittagszeit ist der Fluss mit den Tagesausflüglern aus Hanoi so stark überlaufen, dass uns eine Fahrt in dem Getümmel keinen Spaß bereitet hätte. Eine Bootstour dauert insgesamt ungefähr eine gute Stunde. Wenn man etwas Glück hat ist man 1,5 Stunden unterwegs. Das kommt immer auch ein wenig auf die Laune des Bootfahrer darauf an. Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Bootstour zu unternehmen. Entweder startet man wie wir, direkt aus Tam Coc oder aus dem benachbarten Ort Trang An. Laut unseren Vermietern sind beide Touren sehr schön. Die Touren aus den beiden Ortschaften fahren auf dem gleichen Fluss und würden sich letzendlich in der Mitte treffen. Früher war es sogar möglich von Tam Coc mit dem Boot bis nach Trang An zu fahren. Die Strecke ist heutzutage leider halbiert, so dass man im besten Fall zwei Touren verkaufen kann. Trotzdem ist die Fahrt durch die Reisfelder, umringt von den großen Karstbergen schon ein einzigartiges Erlebnis.

Bootstour in Tam Coc

Bootstour in Tam Coc
Die Bootsführer paddeln das Boot mit den Füßen vorbei an kleinen Grotten durch die zuckerhutartigen Felsformationen. Neben dem tollen Naturschauspiel wird auf dem Fluss natürlich auch Geld verdient. Schwimmende Händler versorgen die Touriboote mit Blumen und Getränken. Leider konnten wir beobachten wie sich die Bootsführer von den Fahrgästen einladen ließen, um anschließend die Getränke wieder an die Händler zurückzugeben. Eine Hand wäscht die andere. Nachdem wir mit dem Boot drei Höhlen durchquert hatten wendeten wir und fuhren zurück zur Anlegestelle. Kurz bevor wir das Ziel erreichten, wurden wir von unserem Bootsführer nach einem Trinkgeld gefragt. Soweit so gut, aber dass mit Nachdruck eine Summe von 100.000 Dong verlangt wird ist schon sehr dreist. Ob man hier überhaupt Trinkgeld gibt, ist jedem selbst überlassen. Leider bleibt dadurch ein fader Beigeschmack, der die Fahrt durch die wunderschöne Natur etwas trübt. Für eine Bootstour wird außerdem pauschal pro Boot 150.ooo Dong und nochmals 120.000 Dong pro Person, fällig.

Ruderboote auf dem Fluss von Tam Coc
Tag 2 – Mit dem Roller unterwegs
Am nächsten Morgen mieteten wir uns für 150.000 Dong einen Roller bei unseren Vermietern. Zunächst machten wir uns auf zum Drachentempel und den Hang Mua Caves. Wie bei allen anderen Sehenswürdigkeiten wird man vor der Anlage zum Parken mit dem Roller auf den Parkplatz gewunken. Wenn man jedoch bis an den Eingang vorbei an den aufdringlichen Parkwächtern fährt, kann man seinen Roller kostenlos abstellen ;-). Hier geht es schon bedeutend touristischer zu. Durch kleine Souvenir Shops und künstlich angelegten Brunnen geht es an einem See vorbei, bevor man über eine lange Treppe den Gipfel des Berges erklimmen muss. Der Weg nach oben ist schon recht schweißtreibend und vor allem nicht sehr schattenreich, so dass es von Vorteil ist den Besuch am Morgen oder am späten Nachmittag zu unternehmen. Oben angekommen hat man einen super Ausblick über das Tal und den gefluteten Reisfeldern. Auf dem Gipfel ragt der große Drache empor. Der Anblick wäre wirklich schön, wenn sich nicht zig kletternde Touristen am liegenden Drachen tummeln würden.

Hang Mua Caves und der liegende Drache

Der grandiose Ausblick in die trockene Halong Bucht
Die alte Haupstadtd Hoa Lu
Nach der Kletterpartie fuhren wir weiter Richtung Bai Dinh. Auf dem Weg dort hin haben wir zunächst Hoa Lu, die alte Haupstadt Vietnams, besucht. Den Ausflug nach Hoa Lu kann man auch sehr gut mit einer Bootstour in Trang An verbinden. Die Anlegestelle liegt nämlich ebenfalls auf der Strecke. Als wir Hoa Lu erreichten wurden wir wieder von der Straße zu den Roller Parkplätzen gewunken, nur das diesmal war der Parkplatz direkt vor der Tür kostenlos war. Es gibt anscheinend auch noch Ausnahmen :-). Durch ein großes Tor gelangten wir zu der eigentlichen Stadt. Die etwas in die Jahre gekommenen Gebäude sind immer noch schön anzusehen und haben ihren ganz eigenen Charme. Das liegt vor allem auch an der schönen Umgebung und der tollen Gartenanlage. Rings herum finden sich viele Reisfelder und riesige Felsen, die die Stadt förmlich umzingeln. Den einstigen Prunk hat die Stadt jedoch mittlerweile verloren. Der Aufstieg zum in der Nähe liegenden Tempel Dinh Tien Hoangs war uns leider auf Grund von Bauarbeiten versperrt geblieben. Von dort soll man einen tollen Ausblick über das Tal haben. Im Nachhinein hätten wir vielleicht den Besuch in Hoa Lu ausgelassen, um mehr Zeit in Bai Dinh zu verbringen.

die alte Haupstadt Hoa Lu
Bai Dinh Pagode
Weitere 30 Minuten später sind wir mit unserem Roller an dem Gelände der Bai Dinh Pagode, Vietnams größter Tempelanlage, angekommen. Die Pagode ist auf dem gleichnamigen Berg Bai Dinh errichtet und komplett eingezäunt und nur durch den Haupteingang begehbar. Hier hat man die Möglichkeit ein Ticket für die Elektrovans zu buchen. Für 20.000 Dong p.P. wird wird man dann den ca. 2 km langen Weg zur Pagode mit dem Golfcar ähnlichen Van gebracht. Möchte man das Geld für diesen Transport sparen, so kann man auch zu Fuß zur Pagode laufen. Der eigentliche Eintritt ist auch hier frei, lediglich der Transport wird berechnet. Da wir bereits an diesem Abend wieder mit dem Nachtzug zu unsereren nächsten Station aufbrechen wollten und wir daher zeitlich etwas knapp eingebunden waren, haben wir uns dazu entschieden mit dem Van zur Pagode zu fahren. Uns war zuvor nicht bewusst wie unglaublich groß die buddhistische Pagode ist. Nicht nur der 100 Meter hohe Turm, sondern das komplette Areal ist so weitläufig, dass es absolut Sinn macht den Weg dorthin mit dem Golfcar Van zu bewältigen. Bereits in der ersten Halle nach dem Eingang wurden wir von einer riesigen, mindestens 5 Meter hohen, hölzernen Buddha Statue begrüßt. Den Berg hinauf geht man entlang langer Flure, in denen dicht an dicht große Stein-Buddhas stehen. Zusätzlich stehen in den Wänden noch hunderte kleine goldene Buddhas. Der Weg hinauf zum Haupttempel ist wirklich beeindruckend und es ist toll durch die schöne Gartenanlage zu schlendern. Das Gelände ist so groß und beeindruckend, dass sich auch die Menschen völlig verlaufen.

Der Eingang der Bai Dinh Pagode

Phap Chu Temple in Bai Dinh
Eines der beeindruckensten Gebäude ist der Tam Der Tempel und der Phap Chu Temple. Mit einer Höhe von 22 Meter und 1000 m² Fläche ist in dem Gebäude genug Platz für einen 10 Meter hohen und 100 Tonnen schweren goldenen Buddha. Neben dieser riesiegen Statue befinden sich drei weitere bronzene Buddhas. Man fühlt sich ein wenig wie in einer Reise in eine andere Zeit. Wir haben ja schon viele Buddhas gesehen, aber dieser Anblick ist wirklich einzigartig. Nach einem 2 stündigen Besuch mussten wir leider wieder zurück nach Tam Coc, um unsere Weiterreise anzutreten. In Bai Dinh hätten wir es problemlos noch länger ausgehalten und der Besuch dort war sicherlich ein Highlight unserer Reise.

Der goldene Buddha aus Bai Dinh

Der 100 Meter hohe Turm der Bai Dinh Pagode
Unsere Rollertour habe ich wieder in eine Karte gepackt:
Geldautomat ATM in Tam Coc
In Tam Coc gibt es scheinbar unendlich viele Geldautomaten, sofern man auf die ATM Schilder an den Restaurants und Souvenirshops vertraut. Jedoch trügt der Schein, denn es gibt in dem Ort einen einzigen Automaten. Alle anderen „ATM´s“ sind Shops, die mit dem Wechselgeschäft eine weitere Geldquelle ausfindig gemacht haben. Der Geldautomat befindet sich direkt an dem „Ninh Binh Hidden Charm Hotel & Resort“ und ist mit dem Fahrrad oder einem Roller sehr gut zu erreichen. Auf Grund der Exklusivität ist der Geldautomat leider des Öfteren leer, so dass es u. U. Sinn macht mit etwas mehr Bargeld nach Tam Coc anzureisen. Das Zahlen mit Kreditkarte ist jedoch fast überall möglich.
Habt ihr Fragen zu Tam Coc, dann könnt ihr diese gerne in einem Kommentar hinterlassen 😉
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2 Comments
Hi, danke für den hilfreichen Artikel..
Eine Frage: Es muss in Bai Dinh einen höhergelegen Punkt geben von dem aus man einen Blick auf die Anlage hat.
Wisst ihr wo der Aufstieg ist, wie lange man für Auf/Absteiger braucht und ob es korrekt ist das die Anlage bis 22:00 geöffnet ist?
Gruss axel
Hallo Axel,
leider waren wir nicht auf dem von dir genannten Punkt. Wir waren zeitlich etwas knapp dran, so dass wir uns auf den Tempel selbst fokussiert hatten.
Viele Grüße,
Christoph