Hue, die historische Haupstadt Vietnams
Von Hoi An aus sind wir nach nur 3,5 Stunden Busfahrt in der Mitte von Vietnam, in der historischen Hauptstadt Hue, angekommen. Leider fahren die Busse den Busbahnhof außerhalb des Zentrums an, so dass man sich eine Gelegenheit suchen muss, um von dort ins Zentrum zu gelangen. Kaum waren wir aus dem Bus gestiegen, belagerte uns auch schon eine Horde Schlepper, die man kaum los bekam. Daher waren wir froh, dass ein Minibus von Sinh Touristik bereitstand, der uns kostenlos in deren Zentrale ins Zentrum brachte. Wie es der Zufall will, war unser Hotel (Orchid Hotel Hue*) nur 10 Meter von der Sinh Touristik Zentrale entfernt und in mitten des Geschehens. Die Stadt Hue hatten wir zu Beginn unserer Reise eigentlich gar nicht auf dem Plan. Umso mehr waren wir über die unzähligen Sehenswürdigkeiten rund um die Stadt überrascht. Da wir nur für zwei Tage in der Stadt waren und die Sehenswürdigkeiten weitläufig verteilt sind, mussten wir einige davon von unserer Todo-Liste streichen. Im Reiseführer hatten wir gelesen, dass es im Herbst/ Winter auch häufig zu starken Regenfällen und Unwettern kommen kann und man deshalb Hue manchmal nicht gut erreichen kann. Wir hatten hier wirklich Glück mit dem Wetter, denn wir hatten 2 Tage Sonnenschein.
Die Zitadelle – Kaiserstadt von Hue
Von unserem Hotel aus sind wir ca. 30 Minuten zu Fuß zur Zitadelle gelaufen. Der Weg dorthin ist kaum zu verfehlen und ohne Probleme zu Fuß machbar. Man geht einfach zum Parfüm Fluss und über eine der zwei großen Brücken. Geht man über die Truong Tien Brücke, so muss man sich danach links halten. Anschließend läuft man direkt auf die Zitadelle zu. Das Areal ist so riesig, dass man es kaum verfehlen kann. Wer sich doch verläuft, der sollte einfach einen Passanten fragen, die Zitadelle kennt hier wirklich jeder.
Über das riesige Mittagstor, das schönste der vier Eingänge, gelangt man in das Reich, das früher nur dem Kaiser und seinen Bediensteten aus der Nguyễn-Dynastie vorbehalten war. Nachdem man das Mittagstor passiert hat, gelangt man über einen großen Platz zur Halle der höchsten Harmonie. Direkt dahinter befindet sich der eigentliche kaiserliche Palast, der nach dem Vorbild der verbotenen Stadt in Peking errichtet wurde. Dementsprechend großzügig sind sämtliche Plätze, Flure und Terrassen angelegt. Leider wurde das UNESCO Welterbe im Vietnam Krieg fast vollständig durch amerikanische Bomben zerstört, so dass es sich heutzutage immer noch im Aufbau befindet. Es ist unglaublich wie weitläufig das Areal ist. Alleine in der verbotenen Stadt lässt es sich ohne Problem mehrere Stunden aushalten. Wir schlenderten bis zum Sonnenuntergang durch das schöne Anwesen und mussten uns sogar sputen, rechtzeitig zum Ausgang zu gelangen.
Tempel Tour rund um Hue
Die Besichtigung der Tempelanlagen rund um Hue haben wir am zweiten Tag unseres Aufenhalts, auf eigene Faust erledigt. Hierzu haben wir uns einen Taxi Fahrer, empfohlen durch das Hotel Personal, engagiert, der uns zu den einzelnen Tempel gefahren hat. Die Gartenhäuser, Tempel und Pagoden sind so weit verteilt, dass es unmöglich ist diese zu Fuß zu besuchen. Manche können sogar nur auf einem Boot erreicht werden. Da es so viele verschiedene Sehenswürdigkeiten gibt, haben wir uns hier wieder einige Highlights herausgepickt. Der Besuch einer Pagode ist in Vietnam immer kostenlos, wohingegen der Besuch eines Tempels oder eines kaiserlichen Grabmals meistens mit einem Eintritt berechnet wird.
Folgende Tempel standen auf unserer Hue Bucket List:
- die Thien Mu Pagode,
- die Tu Hieu-Pagode,
- das Grab von Tu Duc,
- das Grab von Dong Khanh
- und das Grab von Khai Dinh,
Auf der Karte seht ihr unsere Route zu den einzelnen Tempeln.
Das Grab von Khai Dinh
Unsere erste Anlaufstelle, war das am weitesten von allen entfernte Grab von Khai Dinh. Das Grab des 12. Kaisers unterscheidet sich enorm von den Grabmäler der anderen Kaiser. Die meisten Grabstätten der Kaiser sind prunkvoll, verziert mit Gold, mit starken Farben bemalt und vor allem im Einklang mit der Natur. Das Grab von Khai Dinh ist hingegen einfarbig aus grauem Stein, Beton und grauen Pflastersteinen erbaut. Pflanzen finden im Vergleich zu anderen Gräber kaum einen Weg durch das viele Beton. Durch spalierstehende menschengroße Statuen geht man über große Treppenstufen samt Drachengeländer hoch zum eigentlichen Grab des Kaisers. Erst jetzt sieht man erste Goldverzierungen, wie es eigentlich bei den Gräbern eines Kaisers üblich ist. Inmitten des Grabmals befindet sich eine lebensgroße Statue von Khai Dinh. Durch die Fenster des Mausoleum hat man einen weiten Blick über die umliegende Landschaft. Der leicht verwitterte und abgenutzte Stein mit all den lebensgroßen Statuen verleihen diesem Ort eine unbeschreibliche Atmosphäre. Uns hat das einzigartige Grab von Khai Dinh sehr gut gefallen, auch wenn die meisten Vietnamesen weder den Kaiser, noch das Grabmal wegen seines französischen Einschlags besonders gerne mögen.
Das Grab von Tu Duc
Bedeutend harmonischer und naturnaher ist das zweite Grab auf unserer Tempel Tour angelegt. Das Grab von Tu Duc sticht durch einen großes See und sehr viel Garten- und Grünfläche heraus. Hier ist es unglaublich still, einzig die Besucher hört man durch die Anlage schleichen. Der Tempel wird auch Tempel der Bescheidenheit genannt und genau das spürt man auch beim Schlendern durch den Park. Hier gibt es nicht viel Prunk und Glamour. Die Gebäude sind gelb gestrichen, die Dächer aus Holz und Ziegeln erbaut. Hier kann man ein wenig zur Ruhe kommen und die Stille genießen bevor man zum nächsten Tempel aufbricht.
Das Grab von Dong Khanh
Leider konnten wir das Grab von Dong Khanh auf Grund von Bau- und Renovierungsarbeiten nicht besuchen.
Tu Hieu Pagode
DIe Pagode Tu Hieu ist weniger durch eine spektakuläre Architektur sondern durch den berühmten Mönch Thich Nhat Hanh, der lange in diesem Tempel lebte, bekannt. Noch heute wird die Pagode von Mönchen bewohnt. Je nach Tageszeit sieht man die Mönche meditieren oder durch den Park spazieren. Die Pagode ist wirklich sehr schön und vor allem ein unglaublich stiller Ort.
Thien Mu Pagode
Das besondere Merkmal der direkt am Parfümfluss liegenden Pagode ist der 21 m hohe Turm der Freude und Anmut. Direkt nachdem man die ersten Stufen zur Pagode erklommen hat, sieht man den gewaltigen Turm. Die Anlage scheint zunächst gar nicht so groß, jedoch gelangt man über ein Tor in den hinteren Bereich in einen großen Garten, der mit vielen alten Bonsais verziert ist. Die Anreise zur Pagode kann über die Straße mit dem Auto oder mit einem Drachenboot erledigt werden. Eine schöne Pagode, auch wenn sich bei uns langsam eine gewisse Tempel-Sattigkeit eingestellt hat.
Die Meinungen zu Hue gehen oft auseinander. Aber wir mochten Hue – obwohl wir unter der Woche dort waren, war auf den Straßen viel Betrieb und es gibt viele Restaurants und Bars.
Wie in jeder vietnamesischen Stadt gibt es viel Baulärm und auch der Markt am Fluss ist nichts für schwache Nerven, aber trotzdem hat die Stadt seinen Charme.
Auch wenn wir natürlich nach 2 Tagen nicht allzu viel sehen konnten, denn am 2. Tag ging es weiter mit dem Nachtzug nach Ninh Binh.
Habt ihr Fragen zu Hue, dann könnt ihr diese gerne in einem Kommentar hinterlassen 😉
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